sprachreif HUM 3, Schulbuch

50 Auf dem Weg zur Matura Verfassen Sie eine Meinungsrede. Situation : Sie nehmen an einem Redewettbewerb in Ihrem Bundesland teil und vertreten Ihre Schule. Ihre Meinungsrede halten Sie zum Thema „Meinungsfreiheit und Überwachung“. Lesen Sie den Bericht UNO: Überwachung gefährdet Meinungsfreiheit von der Website futurezone.at vom 05. Juni 2013 und Ineke Sass’ Amnesty International-Blogeintrag Wie Überwachung die Meinungs- freiheit gefährdet vom 09. Mai 2016. Verfassen Sie nun Ihre Meinungsrede und bearbeiten Sie dabei folgende Arbeitsaufträge : •• Nennen Sie die wesentlichen Faktoren, die laut der beiden Texte die Meinungsfreiheit gefährden. •• Erklären Sie die Bedenken, die im Zusammenhang mit staatlicher Überwachung genannt werden. •• Erörtern Sie die Notwendigkeit staatlicher Überwachung. •• Nehmen Sie zu den Bedenken, die in Textbeilage 1 geäußert werden, eindeutig Stellung. Schreiben Sie zwischen 540 und 660 Wörter. Markieren Sie Absätze mittels Leerzeilen. A33  UNO: Überwachung gefährdet Meinungsfreiheit Von N. N. | 05.06.2013 In einem neuen Bericht warnt UN-Sonderberichterstatter Frank La Rue vor den Folgen staatlicher Überwachung. „Die Meinungsfreiheit kann nicht ohne Beachtung der Privatsphäre in der Kommunika- tion sichergestellt werden“, meint La Rue und kritisiert auch die Speicherung von Übertragungsdaten. „Wer sind die Autoritäten, die Individuen überwachen wol- len? Was geschieht mit der riesi- gen Menge an gespeicherter Information unserer Kommu- nikation?“ So lauten zwei der Fragen in Frank La Rues Be- richt, der am Dienstag dem UN Menschenrechtsrat in Genf vor- gelegt wurde. La Rue stellt fest, dass die Furcht vor Kriminalität und insbesondere Terrorismus den übermäßigen Gebrauch von Kommunikationsüberwa- chung rechtfertigen möge. Allerdings mangelt es oftmals an strengen Gesetzen, die genau festlegen, welche Maßnahmen der staatlichen Einflussnahme notwendig und legitim sind. Ein Missbrauch staatlicher Überwachung, etwa im Falle von Menschenrechtsaktivisten oder Journalisten, komme allzu oft vor. Die Verbreitung des In- ternet und ganz allgemein digi- taler Kommunikation mache den Staaten den Zugriff auf Da- ten leicht. Übertragungsdaten bereits gefährlich Dabei gehe es oftmals nicht um konkrete Kommunikationsin- halte, sondern alleine Übertra- gungsdaten - wie sie etwa im Falle der österreichischen Vor- ratsdatenspeicherung aufge- zeichnet werden. Übertra- gungsdaten seien „speicherbar, zugänglich und durchsuchbar, und ihre Preisgabe an staatliche Autoritäten ist großteils unre- guliert.“ Eine Analyse dieser Daten kann höchst enthüllend oder invasiv sein, besonders wenn Daten kombiniert und zusammenge- fasst werden. Wie die Electronic Frontier Foundation La Rues Aussagen zusammenfasst, kön- nen alleine durch Übertra- gungsdaten Dinge wie die Be- ziehungen von Personen, ihre geografischen Bewegungen, po- litische, religiöse oder gar sexu- elle Aktivitäten und Einstellun- gen herausgefiltert werden. 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 42 44 46 48 50 52 54 56 Schreiben 2  Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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