sprachreif HUM 3, Schulbuch

169 Bei der sprachlichen Gestaltung von Präsentationen ist es wichtig, einen zum Zielpublikum passenden Sprachstil zu wählen. Bezüglich Satzbau und Wortwahl sind allgemeine Grundregeln für Präsentatio- nen und Reden zu beachten, z. B. kurze Satzstrukturen, konkrete Formulierungen und Verbalstil. Kommentar und Glosse sind meinungsbetonte journalistische Textsorten. Beide Textsorten sind subjek- tive Beiträge von Journalistinnen und Journalisten mit dem Ziel der Meinungsbildung. Gemeinsam ist den Textsorten auch die Verwendung rhetorischer Stilmittel. Bei der kürzeren Glosse steht aber die Übertreibung und die überspitzte Darstellung im Zentrum. Beim Kommentar ist wiederum die Wertung zentral; er beinhaltet außerdem einen sachlichen Teil. Verschiedene Argumenttypen können Ihre Behauptungen in einer Argumentation stützen. Beispiels- weise stützt ein Faktenargument eine These durch eine überprüfbare Tatsache. Ein Autoritätsargument beruft sich auf Expertinnen bzw. Experten oder seriöse Studien. Ein indirektes Argument entkräftet ein gegnerisches Argument und stärkt dadurch die eigene Position. Die textgebundene dialektische Erörterung ist eine schriftliche Auseinandersetzung mit einem stritti- gen Thema . Sie besteht aus einer Einleitung (Hinführung zum Thema, Bezug zum Ausgangstext) und einem argumentativen Hauptteil , der zu einer begründeten Stellungnahme am Schluss führt. Der Text sollte vollständige und nachvollziehbare Argumente enthalten, die je nach Schlussfolgerung unter- schiedlich angeordnet werden können. Im Unterschied zu der linearen Erörterung muss man bei der dialektischen Erörterung zu einer Entscheidung (dafür oder dagegen) kommen. Die Textanalyse untersucht formale, sprachliche und inhaltliche Merkmale von Texten. Die Einleitung benennt Grundinformationen zum Text (Titel, Autorin/Autor, Erscheinungsort und -datum) sowie das Thema. Im Hauptteil werden wichtige Informationen des Textes zusammengefasst und der Textaufbau und die Behandlung des Themas (= Entfaltung) untersucht. Wichtig ist auch die Analyse der sprach­ lichen Auffälligkeiten und der Funktion des Textes im Hauptteil. Der Schluss fasst die Ergebnisse zu- sammen. In der literarischen Epoche der Romantik wandte man sich von klassischen und/oder antiken Vorbil- dern ab. Der bürgerliche Alltag erschien den Romantikerinnen und Romantikern als grau und be- herrscht vom eintönigen bürgerlichen Berufsleben. Man glaubte an die Macht des Ahnens, des Schau- ens und der Intuition, pries das Reich der Phantasie und des Traumes , bis hin zu den dunklen Bereichen der Seele und begeisterte sich besonders für die Schönheit und Wildheit der Natur . Interkulturelle Literatur hilft der Leserin und dem Leser dabei, fremde Kulturen besser zu verstehen und ihnen mit Offenheit und Toleranz zu begegnen. Da in allen Kulturen das Erzählen von Geschichten einen hohen Stellenwert hat, ist die Literatur ein guter Weg um andere Kulturen besser kennen zu lernen. Es gibt viele Faktoren , die unsere Sprache beeinflussen , z. B. politische Entwicklungen, gesellschaftliche Veränderungen, technische Neuerungen oder Fremdsprachen. Sich diese Faktoren bewusst zu machen, kann es Ihnen erleichtern, Sprache bewusster zu gebrauchen. Stilfehler sind ein häufiges Problem im Bereich des Texteschreibens. Mit Übung gelingt es Ihnen sicher, Ihren Stil noch weiter zu verbessern. Sprach- reflexion Zusammen- fassung Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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