sprachreif HUM 2, Schulbuch

73 20 Jahre Ethikunterricht zwischen P™icht, Luxus und Freistunde Von Lisa Nimmervoll | 14.03.2017 Der Schulversuch Ethik läu seit 1997. Was tun? Ethik für alle? Nur für „Religionsabmelder“? Zeit für eine Bilanz mit den Bildungssprechern der Parteien. Die Regierung hat Ethik nicht auf ihrer Agenda Wien – Das Wort „Versuch“ impliziert gemein- hin eigentlich eine überschaubare Dauer mit ei- nem absehbaren Ende. Im Zusammenhang mit Bildungspolitik kann die allerdings etwas länger werden, ja, mehrere Jahrzehnte des Versuchens in Anspruch nehmen. Einer der vielen Schulver- suche in Österreich – laut Rechnungshof gab es 2012/13 5367 Schulversuche an 2900 Standorten (an einer Schule kann es mehrere geben) – geht heuer in sein 20. Versuchsjahr: „Ethik als P©icht- gegenstand für SchülerInnen, die keinen Reli- gionsunterricht besuchen“. 1997 von Pädagogen gestartet Dieser Versuch wurde 1997 auf Initiative von Pä- dagoginnen und Pädagogen an acht Schulstand- orten mit 209 Schülerinnen und Schülern gestar- tet und läu› mittlerweile an 214 Schulen (siehe Wissen im Infokasten unten). Aber bis heute gibt es keine Entscheidung darüber, ob und wie Ethik nun ins Regelschulsystem übergeführt werden soll, oder nicht. Wie also ist die politische Ge- mengelage? der STANDARD zieht eine 20-Jahr- Bilanz mit den bildungspolitischen Sprecherin- nen und Sprechern der Parteien. Wer will was und was nicht? Klar pro Ethikunterricht als P©ichtfach für alle sind Grüne und Neos. ÖVP-Vertreterin Brigitte Jank möchte fürs Erste das Provisorium Ethik „ins Regelschulwesen überführen“ als Alterna- tivp©ichtfach für alle, die keinen konfessionellen Religionsunterricht haben. Aber „langfristig“ wäre sie persönlich für „Ethik als P©icht für alle, auch für die, die Religion haben“. Elisabeth Gros- smann (SPÖ) ist für Ethik weiter als Schulver- such, „aber ausgebaut“. Wendelin Mölzer, der neue Bildungssprecher der FPÖ, möchte den „Religionsunterricht in größtmöglichem Um- 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 Auf dem Weg zur Matura Thema: Ethikunterricht Verfassen Sie eine Erörterung . Situation : Für einen Beitrag in der nächsten Ausgabe der Schülerzeitung verfassen Sie eine argumen- tative Stellungnahme zur Frage, ob das Unterrichtsfach „Ethik“ an Ihrer Schule als Pflichtgegenstand eingeführt werden soll. Lesen Sie den Zeitungsartikel 20 Jahre Ethikunterricht zwischen Pflicht, Luxus und Freistunde . Verfassen Sie nun Ihre Erörterung und bearbeiten Sie dabei folgende Arbeitsaufträge : • Fassen Sie die grundsätzlichen Informationen zum Ethikunterricht in Bezug auf den Religions- unterricht zusammen. • Vergleichen Sie die Argumente, die Sie als wesentlich für bzw. gegen eine Einführung des Ethik- unterrichts sprechend einschätzen. • Setzen Sie sich in der Folge mit der Frage auseinander, ob der Ethikunterricht als Alternative zum Religionsunterricht gelten kann. Schreiben Sie 405 bis 495 Wörter. Markieren Sie Absätze mittels Leerzeilen. 1 Schreiben Kompetenz- check Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=