sprachreif HUM 2, Schulbuch

46 Deutschland kann nur föderalistisch sein. Nur eine gesunde fö- deralistische Staatenordnung vermag heute noch das geschwächte Europa mit neuem Leben zu erfüllen. Die Arbeiterscha› muss durch einen vernün›igen Sozialismus aus ihrem Zustand nied- rigster Sklaverei befreit werden. Das Truggebilde der autarken Wirtscha› muss in Europa verschwinden. Jedes Volk, jeder Ein- zelne hat ein Recht auf die Güter der Welt! Freiheit der Rede, Freiheit des Bekenntnisses, Schutz des einzel- nen Bürgers vor der Willkür verbrecherischer Gewaltstaaten, das sind die Grundlagen des neuen Europa. Unterstützt die Widerstandsbewegung, verbreitet die Flugblätter! QUELLE: http://www.bpb.de/geschichte/nationalsozialismus/weisse-rose/61025/flugblatt-v ; (abgerufen am 14.08.2015) 44 46 48 50 52 54 Lesen Sie nun den Appell zur Besonnenheit und zur Bewahrung des religiösen Friedens. Am 18. Juli 2014 fand in Zürich (Schweiz) eine Kundgebung gegen das Vorgehen der israelischen Regierung gegen Teile der palästinensischen Bevölkerung Israels statt. Da zu diesem Zeitpunkt über diesen Konflikt in ganz Europa heftig diskutiert wurde, stand zu befürchten, dass es zu Ausschreitun- gen kommen würde. Am Tag zuvor veröffentlichte der Interreligiöse Runde Tisch des Kantons Zürich folgenden Appell. (Anmerkung: Der Text folgt den Regeln der Schweizer Rechtschreibung.) Interreligiöser Runder Tisch imKanton Zürich: Appell zur Besonnenheit und zur Bewahrung des religiösen Friedens A9 Vor dem Hintergrund des aktuellen, blutigen Kon©ikts in Israel und Palästina ªndet morgen Abend in Zürich eine bewilligte Kundgebung für Palästina statt. Der Interreligiöse Runde Tisch hat mit Besorgnis zur Kenntnis genommen, dass es im Vorfeld der Demonstration in den sozialen Medien zu massiven antisemitischen Äusserungen und zur An- drohung von Gewalt gekommen ist. Die Unterzeichnenden dieses Appells sind darüber tief beunru- higt. Sie befürchten eine Eskalation der Situation. Schon in Frank- reich ist es in den letzten Tagen bei verschiedenen Synagogen zu Übergri•en und Gewalttaten gekommen. Wir unterstützen das Grundrecht der Demonstrationsfreiheit. Aber wir verurteilen es dezidiert, wenn die hier lebenden Jüdin- nen und Juden für die politische Situation im Nahen Osten ver- antwortlich gemacht werden und zu Hass und Gewalt gegen sie aufgerufen wird. Es ist nachvollziehbar, dass der aktuelle Kon©ikt im Nahen Osten beidseits zu Angst, Verbitterung und Rachegefühlen führt. Auch in der Schweiz bewegt der Kon©ikt viele Menschen. 2 4 6 8 10 12 14 16 18 Bezug zur Situation, Darlegen der Fakten Nennen des Schreibanlasses, persönlicher Bezug, Beispiel indirektes Ansprechen der Adressaten, Abwägung, klare Erklärung der Position Bezug zur Situation der Adressa- ten Lesen 2 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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