sprachreif HUM 2, Schulbuch

38 Personi‡catio (Personi‡kation) Dinge, Tiere, tote Personen werden personiµziert, also vermenschlicht: Jetzt lacht das Glück uns an, bald donnern die Beschwerden. Tropen (griech. trepo = wenden. Die Wortbedeutung bleibt bildhaft erhalten) Synonym Wiederholung semantisch sehr ähnlicher Wörter: Haus → Gebäude, Buch → Werk/Schmöker Tautologie Element wird wiederholt und ist nutzlos: hinter Schloss und Riegel; voll und ganz Hendiadyoin Zwei Elemente werden verbunden und bilden so einen neuen, o abstrakten Begri²: Feuer und Flamme (= Lei- denscha ); Hab und Gut (= Eigentum) Pleonasmus Sinngleiche Wörter werden aneinandergereiht: ein weißer Schimmel; ein alter Greis Onomatopoesie (Lautmalerei) Nachahmung von Geräuschen, Lauten und Klängen: rumpeln , zwitschern , plätschern Periphrase (Umschreibung) Nicht die Sache selbst wird genannt, sondern Attribute, die sie umschreiben: Sie ist das Zugpferd des Betriebes. Archaismus Veraltete Wörter werden verwendet: Base → Kusine; Barbier → Friseur Neologismus (Wortneubildungen) Buchumschlag → Co- ver, updaten, cool Epitheton ornans (schmückendes Beiwort zwecks Ein- dringlichkeit) ehrlicher Dulder Odysseus Euphemismus: (Beschönigung): Tabuwörter: Satan → Beelzebub ; o bei Geschlechtsteilen oder Dingen, die man nicht gerne ausspricht: töten → entfernen, entlassen → frei- setzen Litotes Untertreibung durch Verneinung des Gegenteils: Sie ist nicht unhübsch; Nicht uninteressant! Paradoxon Scheinwiderspruch, der unsinnig erscheint, aber eine höhere Wahrheit birgt: Weniger ist mehr. In den Natur- wissenschaften gibt es viele Paradoxa, wie z. B. das Henne-Ei-Paradoxon oder auch die gleichzeitig tote und lebendige Schrödingers Katze. Emphase Nachdrücklichkeit der Aussage wird betont, Wort wird um eine Bedeutung erweitert, die es eigentlich gar nicht besitzt: Was für ein Tag! Na, du hast vielleicht Probleme! Synekdoche Zwei Begri²e werden in einem quantitativen Bereich ver- tauscht, teilweiser Realitätsbezug bleibt erhalten: Er hat kein Dach über dem Kopf (Dach steht hier für Wohnung, Haus); Unser täglich Brot gib uns heute (Brot = Nahrung). Metonymie (Ursache – Wirkung) Ähnlich der Synekdoche; Vertauschung von zwei Begrif- fen auf qualitativer Ebene, z. B. Vertauschung von Autor und Werk/Ursache und Wirkung: Da muss ich schnell im Goethe nachsehen; Maria eresia erbaute die Gloriette. Synästhesie Unterschiedliche Sinneseindrücke werden verbunden: schreiendes Rot; ein weicher Blick Metapher Übertragene Wortbedeutung, bei der zwei Bereiche mit- einander verbunden werden, die normalerweise nichts miteinander zu tun haben. Das sprachliche Bild muss ge- deutet werden. Die Sonne lacht; Staatsschi¤; Das schlägt doch dem Fass den Boden aus! Hyperbel Übertreibung ins logisch Irreale : ein Hund mit ein Paar Augen so groß wie Mühlräder Katachrese übersteigerte, „notwendige“, Metapher, um gewisse Dinge auszudrücken, weil es keine andere Möglichkeit dafür gibt: Fuß des Berges, Bart des Schlüssels, Zahn der Zeit Allegorie Metapher auf Gedankenebene; Personiµzierung von Wis- sensgebieten oder seelischen Eigenschaften: die neun Musen, Fortuna, Amor Oxymoron Verbindung von widersprüchlichen Begri²en: beredtes Schweigen; bittere Süße der Liebe Vergleich Es werden zwei semantische Bereiche durch die Ver- gleichspartikel „wie“ oder „als“ miteinander verbunden: so schön wie Helena; so tapfer wie Achilles Gleichnis (Parabel) Wenn ein Vergleich ausgeweitet wird: Parabel vom barm- herzigen Samariter; Ringparabel ( Lessing: Nathan der Weise) Symbol Sinnbild; Bedeutungsträger, die eine Vorstellung bezeich- nen: Peace, Victory, Mittel¯nger, olympische Ringe Sonderseiten Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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