sprachreif HUM 2, Schulbuch

166 Ich bin ein Jud’. Saladin. Und ich ein Muselmann. Der Christ ist zwischen uns. Von diesen drei Religionen kann doch eine nur Die wahre sein. Ein Mann, wie du, bleibt da Nicht stehen, wo der Zufall der Geburt Ihn hingeworfen: oder wenn er bleibt, Bleibt er aus Einsicht, Gründen, Wahl des Bessern. Wohlan! so teile deine Einsicht mir Dann mit. Laß mich die Gründe hören, denen Ich selber nachzugrübeln, nicht die Zeit Gehabt. Laß mich die Wahl, die diese Gründe Bestimmt, versteht sich, im Vertrauen wissen, Damit ich sie zu meiner mache. Wie? Du stutzest? wägst mich mit dem Auge? Kann Wohl sein, daß ich der erste Sultan bin, Der eine solche Grille hat; die mich Doch eines Sultans eben nicht so ganz Unwürdig dünkt. Nicht wahr? So rede doch! Sprich! Oder willst du einen Augenblick, Dich zu bedenken? Gut, ich geb ihn dir. QUELLE: http://gutenberg.spiegel.de/buch/nathan-der-weise-1179/5 ; (abgerufen am 22.03.2015) (in Original-Rechtschreibung) Lesen Sie auf der Internetseite http://gutenberg.spiegel.de/buch/nathan-der-weise-1179/5 die sogenannte Ringparabel , in der Nathan der Weise durch eine Lehrgeschichte die Gleichheit aller Religionen begründet. Besprechen Sie anschließend mit Ihrer Partnerin oder Ihrem Partner, mit welchem Bild/Beispiel Nathan seine Vorstellung der drei Weltreligionen ausdrückt. Was kann man aus dieser Geschichte lernen? Zwischenstopp Sie sollten jetzt folgende Teilkompetenzen erworben haben: • einfache Informationsgrafiken erstellen können • mit verschiedenen Texten aus der Zeit der Aufklärung umgehen können • komplizierteren Texten wichtige Informationen entnehmen können • eine Szene aus einem bekannten Theaterstück analysieren können A37 B Ó 9uu2r4 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 Welttheater Das Theater hatte neben seiner wichtigen Bildungsfunktion auch immer eine Unterhaltungsfunktion. Das Publikum genoss die ständig wechselnden Geschichten und war empfänglich für frische Ideen und Veränderungen. Hinsichtlich der Gestaltung der Dramen kam es immer wieder zu neuen Formen des Theaters, da sich die Verfasserinnen und Verfasser nicht mehr länger von althergebrachten Regelwerken einschränken lassen wollten. Über einige deutschsprachige Autorinnen und Autoren der vergangenen Epochen und der Moderne haben Sie ja bereits Informationen in sprachreif 1 erhalten. Natürlich gab es aber auch in anderen Ländern sehr bekannte Literatinnen und Literaten. Einer von ihnen war William Shakespeare, dessen Stücke sich auch heute noch großer Beliebtheit erfreuen. Lesen Sie den Auszug aus Shakespeares Ein Sommernachtstraum und entnehmen Sie dem Text, um welches Thema es in ihm scheinbar geht. Argumentieren Sie Ihre Entscheidung mit Beispielen aus dem Text. A38 Reflexion Medien Reflexion Literatur 5 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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