sprachreif HUM 2, Schulbuch

126 Dass das Rauchverbot die Freiheit des Unterneh- mers einschränken würde, ist nicht mehr als eine Nebelgranate. Das weiß jeder Schüler, der Kant lesen dur–e oder musste. Die Freiheit des einen hört dort auf, wo die Freiheit (und Gesundheit) des anderen bedroht wird. Die Frage lautet: Ha- ben Mitarbeiter kein Recht auf einen rauchfreien Arbeitsplatz? Will man, dass die Branche attrak- tiv für Arbeitnehmer (drei Viertel der Bevölke- rung sind Nichtraucher) ist, muss man für ein Rauchverbot eintreten. Entscheidung. Wer raucht, hat auch das Recht, seine Gesundheit zu ruinieren. Wer zu viel Alko- hol trinkt oder zu viel Zucker zu sich nimmt, ebenfalls. Und es sollte auch das gute Recht eines Gastronomen sein, das Rauchen in seinem Lokal zu erlauben – oder zu verbieten. Dazu braucht es kein Gesetz. Es geht um Freiheit, nichts weniger. Der passionierte Raucher wird nicht au¥ören, nur weil er im Stammlokal nicht mehr qualmen darf. Er wird sich vor das Lokal stellen. Oder sei- ne Drinks kün–ig daheim konsumieren. 24 26 28 30 32 34 24 26 28 30 32 34 QUELLE: https://www.gast.at/gast/pro-contra-rauchverbot-der-gastronomie-160788 ; (abgerufen am 06.04.2018) Beurteilen Sie im Plenum, ob in den beiden Texten eine überzeugende Argumentation entwickelt wurde. Formulieren Sie gegebenenfalls Verbesserungsvorschläge. Informieren Sie sich zum aktuellen Stand der Debatte und zur Gesetzeslage und präsentieren Sie Ihre Ergebnisse im Plenum. Nehmen Sie zum Thema Rauchverbot in der Gastronomie selbst Stellung (Pro oder Kontra). Verfassen Sie eine schriftliche Stellungnahme. Beenden Sie Ihre Stellungnahme mit einem Lösungsvorschlag oder einem Appell. Beziehen Sie sich dabei auf den obenstehenden Zeitungsartikel. C A26 C A27 A28 Merkenswert: Der Aufbau einer Stellungnahme • Die Einleitung nimmt Bezug auf den Anlass der Stellungnahme, nennt das Thema sowie die Basisdaten des Ausgangstextes und legt den eigenen Standpunkt kurz dar. • Im Hauptteil begründen und belegen Sie Ihren Standpunkt. Ihre Argumente reihen Sie z. B. linear, vom schwächsten zum stärksten Argument. Greifen Sie Argumente aus dem Ausgangstext auf, indem Sie diese entkräften oder verstärken. • Am Schluss fassen Sie Ihre Position noch einmal zusammen und ziehen eine Schlussfolgerung aus den vorgebrachten Argumenten. Sie können zusätzlich noch einen Lösungsvorschlag, eine Auffor- derung, einen Appell an Ihre LeserInnen formulieren. Geben Sie Ihrer Partnerin bzw. Ihrem Partner Feedback, wobei Sie hervorheben, was der Verfasserin oder dem Verfasser besonders gut gelungen ist. Die folgende Checkliste hilft Ihnen dabei. Die Einleitung ✓ nennt das Thema. ✓ führt die Basisinformationen des Ausgangstextes an. ✓ legt den eigenen Standpunkt kurz dar. Der Hauptteil ✓ beinhaltet mehrere vollständige Argumente. ✓ reiht die Argumente nach aufsteigender Wichtigkeit. ✓ greift Argumente aus dem Ausgangstext auf. Der Schluss ✓ fasst die Position zusammen. ✓ beinhaltet einen Vorschlag oder einen Appell. C A29 Schreiben 4 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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