sprachreif BHS. Grammatik - Rechtschreibung - Stil, Arbeitsheft

88 g. Weil er so sparsam ist, macht er lieber Urlaub in der Heimat anstatt ins Ausland zu reisen. h. Nachdem er sein Jusstudium abgeschlossen und ein Jahr im Ausland, nämlich in Kanada und den USA, ver- bracht hatte, war er damit einverstanden, bei seinem Onkel, der eine Anwaltskanzlei besitzt, mitzuarbeiten. i. Manche Schülerinnen und Schüler sind nicht fähig, sich einige Zeit am frühen Morgen zu konzentrieren, weil sie in der Nacht stundenlang am Computer spielten und daher an Schlafmangel leiden. j. Wenn man Gymnastik macht und sich regelmäßig im Freien bewegt, ist es wahrscheinlicher als sonst, dass man gesund und fit bleibt, auch wenn man sehr alt wird. Versuchen Sie beim Verfassen Ihrer Texte bewusst auf eine gute Mischung aus Nominalstil und Verbalstil zu achten. Bei einer übertriebenen Aneinanderreihung von Nomen und Nominalisierungen kann es leicht passieren, dass Ihr Text nicht nur unschön und sperrig wirkt, sondern auch schwer verständlich ist ( siehe A6, Satz l ). Bei Sätzen im bloßen Verbalstil hingegen besteht die Gefahr, dass Ihr Text inhaltlich unpräzise wird (s iehe A7, Sätze h bis j ). Ellipsen und andere Stilmittel gezielt verwenden Einige Schülerinnen und Schüler verwenden häufig Stilmittel, vor allem Ellipsen, in ihren schriftlichen Arbeiten. Allerdings scheinen sie diese nicht immer bewusst einzusetzen, was dazu führt, dass die Ellipsen nicht nur überflüssig sind, sondern sich sogar nachteilig auf ihre Texte auswirken. Anstatt die Aussagen durch Auslassung zu verstärken oder den Text schwungvoller und zügiger zu machen, werden die ungewollt unvollständigen Sätze als grammatikalisch mangelhaft empfunden, was sie letztlich auch sind. Aus diesem Grund sollten Sie sich mit Ellipsen und ein paar anderen, häufig in Schüler/innentexten verwendeten Stilmitteln und deren möglicher Wirkung auseinandersetzen. So können Sie unnötige Fehler vermeiden und zudem Ihre schriftlichen Arbeiten interessanter und aussagekräftiger gestalten. Im Folgenden werden die in Schüler/innentexten erfahrungsgemäß regelmäßig gebrauchten, nicht immer gut eingesetzten Stilmittel vorgestellt und beschrieben. Häufig verwendete rhetorische Stilmittel und ihre Wirkung Die Ellipse steht für den Umstand, dass ein Satz grammatikalisch unvollständig ist, weil ein oder mehrere Satzglie- der ausgelassen werden, wobei die Aussage trotzdem verständlich bleibt. (Ich genieße das hochsommerliche Wetter. Du hoffentlich auch. Ohne Wenn und Aber.) Wirkung : Der wichtige Aspekt einer Aussage wird hervorgehoben, das Unwesentliche tritt in den Hintergrund. Die Sprache klingt zügig und schwungvoll und ist für einen sachlichen Schreibstil eher unpassend. Neben der gespro- chenen Sprache werden Ellipsen häufig für Werbeslogans, als Schlagzeilen und in bestimmten journalistischen Texten verwendet. Bei einem Vergleich werden Personen, Dinge, Sachverhalte, sprachliche Bilder direkt gegenübergestellt, wobei die Vergleichspartikel wie und als verwendet werden. (Die Wunde brennt wie Feuer. Er braucht sie wie einen Bissen Brot. Sie ist wesentlich größer als ich sie in Erinnerung habe.) Wirkung : Etwas Gemeinsames wird hervorgehoben, die Aussage wird anschaulicher und verständlicher. Als Metapher wird ein verkürzter Vergleich bzw. eine sprachliche Übertragung bezeichnet. Es geht dabei darum, dass zwei Bereiche miteinander verbunden werden, die normalerweise nichts miteinander zu tun haben. Das sprachliche Bild muss gedeutet werden. (Menschenmeer, E-Mail-Flut; am Fuß des Berges, in der Blüte des Lebens, verbrannte Erde hinterlassen) Wirkung : Durch Metaphern werden Eindrücke besser veranschaulicht, Aussagen verdeutlicht. Ein metaphernreicher Text kann blumig und verspielt wirken. Tipp 3  Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Ver ags öbv

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