sprachreif BHS. Grammatik - Rechtschreibung - Stil, Arbeitsheft
78 dargestellt werden konnte. Ein Hauptanliegen der Sprachwissenschaft im alten Indien war die semanti- sche, syntaktische und phonologische Beschreibung des Sanskrit, der klassischen Sprache Indiens, um so die ursprüngliche Reinheit der heiligen Texte zu erhal- ten, die seit der ältesten vedischen Periode (um 1100 v. Chr.) mündlich überliefert waren. Dank der vorzügli- chen Arbeit indischer Phonetiker (in der Zeit von 800–150 v. Chr.) wissen wir über die Aussprache des Sanskrit mehr als über die irgendeiner anderen alten Sprache. Die arabische Sprachwissenschaft wurde sowohl von religiösen als auch von weltlichen Bedürfnissen moti- viert. Durch territoriale Expansion und die Verbrei- tung des Islam in nicht-arabischen Ländern wurde in diesen eine ausreichende Kenntnis der arabischen Sprache notwendig, um die Handelspolitik, die Ver- waltung und die Rechtsprechung angemessen durch- führen zu können. Eine vergleichbare Situation bestand im antiken Grie- chenland, insbesondere in der hellenischen Periode (300 v. Chr.), als sich griechische Zivilisation und Kul- tur als Folge der Eroberungen Alexanders des Großen (400 v. Chr.) in Kleinasien und Ägypten verbreitete. Griechisch wurde in diesem Gebiet von einer Reihe von Völkern gesprochen, deren Muttersprache nicht Griechisch war. Es entwickelte sich eine gemeinsame Sprache, genannt Koiné, eine Lingua Franca, die von dem klassischen attischen Griechisch der Dichter und Prosaschriftsteller des 5. und 4. Jahrhunderts v. Chr. abwich. Als Reaktion auf diese Entwicklung entstand eine Bewegung, die das authentische, klassische Grie- chisch bewahren und lehren wollte; sie entwickelte sich gemeinsammit der Exegese (Auslegung) der Tex- te der klassischen Autoren. Auch die Sprachwissenschaft unseres Jahrhunderts ist durch ähnliche Interessen geprägt (vgl. NEWMEYER & EMONDS, 1971; EISENBERG & HABERLAND, 1972). 1934 wurde in Arkansas, USA, das Summer In- stitute of Linguistics, kurz SIL, gegründet, welches in etwa identisch ist mit der Wycliff Bible Translators Inc. Diese Organisation entstand, weil man die Bedeutung, die die Linguistik für die Untersuchung und Überset- zung unerforschter Sprachen hatte, erkannte. Missio- nare sollten sprachwissenschaftlich unterwiesen wer- den, um dementsprechend gerüstet ihre Aufgabe auszuüben. […] QUELLE: http://www.fb10.uni-bremen.de/khwagner/grundkurs1/pdf/grund.pdf ; abgerufen am 06.10.2014 Unterschiede: Passende Ausdrücke verwenden Das Verwenden passender Ausdrücke stellt häufig eine große Herausforderung dar. Es erfordert normalerweise, dass Sie sich eingehend mit einem Thema auseinandergesetzt haben, sich der wichtigsten Aspekte eines Themas bewusst sind und in der Lage sind, sich variantenreich über dieses spezifische Thema in schriftlicher Form zu äußern. Daher finden Sie auf den folgenden Seiten einige Übungen, die Ihnen Strategien aufzeigen sollen, die Sie anwenden können, um zukünftige Themenstellungen für sich zu erschließen und vorzubereiten. Umgangssprache Die Verwendung umgangssprachlicher Ausdrücke ist in den meisten schulisch geforderten Textsorten verpönt. Dies liegt daran, dass Umgangssprache nicht zu der im restlichen Text verwendeten, meist formaleren, Stilebene passt. Achten Sie daher beim Verfassen Ihrer Texte darauf, eine zu saloppe Ausdrucksweise zu vermeiden. 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 42 44 46 48 50 52 54 56 58 60 3 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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