sprachreif BHS. Grammatik - Rechtschreibung - Stil, Arbeitsheft
62 Erkennen und markieren Sie in den folgenden Sätzen die vorkommenden Konjunktivformen. Tragen Sie anschlie- ßend die Konjunktive in die jeweilige Liste ein. a. Würden Sie mir bitte helfen? b. Viele meinen, er habe völlig übertrieben. c. Sie gingen regelmäßig ins Kino, sagte sie aus. d. Du solltest auf deine Umgangsformen achten! e. Er war der Meinung, die Bestrafung sei nicht gerechtfertigt gewesen. f. Ich würde mich sehr freuen, wenn du dir etwas Zeit nehmen würdest. g. Keiner glaube ihm seine Version der Geschichte. h. Er müsse bedenken, was auf dem Spiel stehe. i. Könnte die Angestellte kurz ins Büro kommen? Konjunktiv I: Konjunktiv II: Die indirekte Rede Die indirekte Rede dient dazu, Aussagen anderer Personen wiederzugeben . Üblicherweise wird die indirekte Rede mit der Nennung der Person und einem einleitenden Verb begonnen (Der Reporter gab bekannt , dass …). Das einleitende Verb kann in verschiedenen Zeitformen stehen. Meist werden indirekte Reden mit „dass“ eingeleitet, wobei dies nicht zwangsläufig notwendig ist. Insbesondere bei längeren Texten sollte nach dem ersten Satz auf eine ständige Wiederholung der dass-Struktur verzichtet werden. Dabei ist allerdings auf einen korrekten Satzbau zu achten. (Sie glaubte, dass er bereits zurückgekehrt sei. ODER: Sie glaubte, er sei bereits zurückgekehrt . ) Üblicherweise wird bei der indirekten Rede der Konjunktiv I verwendet. Allerdings ist es ebenso möglich, den Konjunktiv II oder die Ersatzform mit „würde“ zu verwenden, wenn die Indikativ-Form und die Konjunktiv I-Form ident sind. Zu beachten ist, dass häufig Pronomen oder Zeitangaben verändert werden müssen, um die jeweilige Aussage sinnvoll wiederzugeben. Beispiel: „Ich bin heute völlig überfordert gewesen“, meinte Irina. Irina meinte, dass sie an diesem Tag völlig überfordert gewesen sei. Bedeutungsmäßig macht es einen wesentlichen Unterschied, ob ein/e Sprecher/in bei der Wiedergabe den Indikativ , den Konjunktiv I oder den Konjunktiv II verwendet. Beispiel: „Der Sprecher verkündet: „Die Konfliktparteien sind zu Friedensgesprächen bereit.“ Variante 1: … verkündete, dass die Konfliktparteien zu Friedensgesprächen bereit sind . (Sprecher glaubt daran.) Variante 2: … verkündete, dass die Konfliktparteien zu Friedensgesprächen bereit seien . (Es ist durchaus möglich, aber nicht sicher.) Variante 3: … verkündete, dass die Konfliktparteien zu Friedensgesprächen bereit wären . (Sprecher glaubt nicht daran, Friedensgespräche sind höchst unwahrscheinlich.) Wenn die Originalaussage im Präteritum vorliegt, ist darauf zu achten, dass im Konjunktiv nur das Perfekt als Vergangenheitsform zur Verfügung steht. Daher wird das Präteritum ins Perfekt übertragen und der Konjunktiv mit Hilfe der Hilfszeitwörter haben und sein gebildet. Beispiel: „Wir waren im Kino“, erzählte Mimi. Mimi erzählte, sie seien im Kino gewesen. (…, dass sie im Kino gewesen seien.) A4 2 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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