sprachreif BHS. Grammatik - Rechtschreibung - Stil, Arbeitsheft

56 sie nach der Ankunft fragen. Sie ihn nämlich (bitten), sie mit dem Auto vom Bahnhof abzuholen. „Sie wieder drei große Koffer (mitbringen)“, (denken) er, während er zu schreiben begann. „Seit fünf Jahren (kommen) sie zu Ostern auf Besuch und jedes Mal sie so viel (mitnehmen), dass man meinen könnte, sie will bei mir einziehen“, er seinen Gedanken (weiterspinnen). Unterstreichen Sie in den folgenden zwei Texten die Prädikate, benennen Sie die Zeitformen und erklären Sie, was mit der jeweiligen Zeitform zum Ausdruck gebracht werden soll. Text 1: Soeben habe ich erfahren, dass sich mein Freund Martin beim Snowboarden sein rechtes Knie verletzt hat. Er wird den Winterurlaub vorzeitig abgebrochen haben und nach Hause gefahren sein. Es wird bestimmt vier Wochen dauern, bis sein Bänderriss verheilt ist und ihm der Gips abgenommen wird. Vor ein paar Tagen habe ich ihn das letzte Mal getroffen. Er war gerade dabei, seinen Koffer für den Urlaub zu packen. Er hatte sich dazu entschlossen, snowboarden erlernen zu wollen, anstatt wie immer Schi zu fahren. Text 2: Frau Maier fährt neuerdings öfter mit der Bahn als mit dem Auto. Sie reist lieber bequem und stressfrei und verzichtet dafür auf Flexibilität. Ihre morgige Reise führt sie nach Hamburg. Ihr Zug fährt um 9:00 vom Hauptbahnhof in Salzburg ab. Frau Maier hat bereits eine Fahrkarte gekauft und einen Sitzplatz reserviert. Aktiv und Passiv Die Verwendung von Aktiv- oder Passivformen hat einen wesentlichen Einfluss auf einen Text, denn dadurch lassen sich Sachverhalte unterschiedlich darstellen. Das Genus Verbi (Handlungsart des Verbs): Aktiv und Passiv Im Aktivsatz wird das Geschehen aus der Sicht des Handelnden dargestellt, der oder die Handelnde steht im Mittelpunkt . (Inge schreibt eine E-Mail. Fritz ruft Martina an.) Im Passivsatz steht das Geschehen selbst bzw. der oder die Betroffene im Mittelpunkt. Die handelnde Person kann auch ungenannt bleiben. (Eine E-Mail wird geschrieben. Martina wird von Fritz angerufen.) Passivsätze werden vor allem dann verwendet, wenn die handelnde Person nicht wichtig oder unbekannt ist oder nicht genannt werden soll. (Über den Bau des Kernkraftwerks wird verhandelt.) Der Sachverhalt ist wesentlich ! Daher findet man das Passiv vor allem in Gebrauchsanweisungen, bei allgemeinen Informationen und Definitionen. Passivformen können in allen Zeitformen gebildet werden, aber nur mit transitiven Verben, d. h. Verben, die ein Akkusativobjekt (Ergänzung im 4. Fall) haben können. (Paul mäht den Rasen.) Im Passivsatz wird aus dem Akkusa- tivobjekt des aktiven Satzes das Subjekt. (Der Rasen wird [von Paul] gemäht.) Man unterscheidet Vorgangspassiv und Zustandspassiv. Das Vorgangspassiv stellt die Handlung selbst − den Vorgang − in den Vordergrund, während das Zustandspassiv ein Ergebnis − den Zustand – ausdrückt. Das Zustands- passiv wird hauptsächlich im Präsens und im Präteritum verwendet. Die Zeitformen des Passivs werden wie folgt gebildet: Vorgangspassiv: werden + Partizip II    Zustandspassiv: sein + Partizip II Der auf ein Modalverb folgende Infinitiv wird in Passivsätzen zum Infinitiv Passiv . (Kreativität sollte bei Kindern so früh wie möglich gefördert werden.) A4  2  Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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