sprachreif HAK/HTL 4/5, Schulbuch

167 Ratsgeschäftsführerin Kerstin Güthert. Der Pro­ zess könne sich freilich noch mehrere Jahre hin­ ziehen. Noch ist die Verwendung des Binnen-I in manchen deutschen Bundesländern untersagt, die Schweizer Bundeskanzlei rät ebenfalls davon ab. Ein Tipp, welche Variante sich schließlich durchsetzen wird? Güthert: „Österreichische Mi­ nisterien verwenden seit mehreren Jahren das Binnen-I. Sie könnten hier eine Vorreiterrolle einnehmen.“ Snapchat, Facebook und Twitter: Verändert das Internet die Rechtschreibregeln? Wohl eher nicht, meint Ratsgeschäftsführerin Kerstin Güthert. Die Menschen schreiben heute mehr als je zuvor und sind dabei auch sehr krea­ tiv; allerdings sind Kurznachrichten und Foren eher der Mündlichkeit zuzurechnen. Tatsächlich werden Groß- und Kleinschreibung beim Chat­ ten obsolet, Grammatik wird zur Nebensache degradiert. Emojis garnieren die Botschaften ohne Strich und Komma. Spätestens beim Be­ werbungsschreiben würden sich die Schreibwü­ tigen jedoch wieder sehr penibel an die deutsche Orthografie halten, ist Güthert überzeugt. […] QUELLE: https://www.profil.at/wissenschaft/grossesscharfesssprachpolizei8244196 ; (abgerufen am 05.08.2017) 1 Großbuchstaben 174 176 178 180 182 184 186 188 190 192 194 196 Der Leserbrief Merkenswert: Die wichtigsten Merkmale und die Gliederung eines Leserbriefs Der Leserbrief • • ist eine Reaktion auf einen Artikel, der in einem Print- oder Online-Medium veröffentlicht wurde. Die Reaktion kann dabei unterschiedliche Formen annehmen, z. B. Zustimmung, Ablehnung, Widerspruch, Einschränkung, Ergänzung, Korrektur etc. • • nimmt zu dem Thema des Artikels bzw. zu bestimmten Aussagen Stellung und legt die persönliche Sicht dar. • • richtet sich an die Verfasserin bzw. den Verfasser des Artikels und gleichzeitig an die Leserschaft des Mediums. • • beabsichtigt, die Leserschaft zu beeinflussen bzw. von der eigenen Meinung zu überzeugen. 1. Einleitung: • • Anrede bzw. Eröffnungsformel ( Sehr geehrte Frau Redakteurin XY … ) • • Bezug zum Ausgangstext und Anlass für den Leserbrief ( … in Ihrem Artikel mit dem Titel … vom 12.12.2019 im Standard schreiben Sie … ) 2. Hauptteil: • • eigener Standpunkt mit Argumenten/Beispielen untermauert • • Zustimmung, Ablehnung, Widerspruch, Einschränkung, Ergänzung, Korrektur … wird schlüssig dargelegt 3. Schluss: • • Schlussfolgerung, Appell, Ziel des Leserbriefs ( … darum vertrete ich den Standpunkt … aus diesen Gründen fordere ich dazu auf … ) • • Schlussformel/Verabschiedung ( Name, Wohnort, evtl. Altersangabe ) Sprachliche Kriterien: klare und verständliche Sprache, präzise Formulierungen, eher kurze, kompakte Sätze (keine langen, schwer lesbaren Satzkonstruktionen); der Stil kann von sachlich argumentierend über subjektiv kritisch bis hin zu provozierend reichen (bleibt dabei aber höflich). Umfang: 270 bis 330 Wörter. Die vorgegebene Wortanzahl muss eingehalten werden. Schreiben Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=