sprachreif HAK/HTL 4/5, Schulbuch

Sonderseiten 142 Lesen Sie die Reportage Die Unfähigkeit, allein zu bestehen . Erschließen Sie Ursachen für das Phänomen des „Hikikomori“. Vergleichen Sie die Analyse in der Reportage mit der Figur des Taguchi Hiro, indem Sie einerseits auf die Tatsachen eingehen, die Sie dem Roman entnehmen können, und indem Sie andererseits eigene, begründete Vermutungen über Taguchi Hiro anstellen. Schreiben Sie 405 bis 495 Wörter. Gestalten Sie ein Hörspiel, indem Sie einen inneren Monolog des Taguchi Hiro zu einem Zeitpunkt, der vor Beginn des Romans liegt, verfassen. Achten Sie bei der Aufnahme darauf, wie Sie Ihre Stimme modulieren und einzelne Passagen betonen, um eine besondere Wirkung zu erzielen. Hören Sie ein Hörspiel einer anderen Gruppe und geben Sie Feedback zu Modulation und Betonung. Lesen Sie den Auszug aus der Reportage Wenn Jugendliche sich vor der Welt verstecken 1 . Vergleichen Sie Takeshi Shimada mit Taguchi Hiro. A3 B A4 C A5 C A6 Wenn Jugendliche sich vor der Welt verstecken Von Felix Lill | 04.01.2015 […] Vor eineinhalb Jahren kam der Tag, an dem es Takeshi Shimadas Mutter einfach nicht mehr ertrug. „Zwei Männer rissen meine Zimmertür auf, griffen mich unter den Armen und trugen mich nach draußen“, erzählt der heute 32-Jähri­ ge. Am Fuß der Treppe sah seine Mutter zu, wie der älteste Sohn an ihr vorbei aus dem Zimmer gezerrt wurde, das er zuvor kaum noch verlassen hatte. Seitdem wohnt er in diesem kleinen, kah­ len Raum am Rande Tokios. Seine Krise begann, ohne dass er es merkte. Tage verstrichen und schließlich Monate, bis es Takeshi Shimada langsam dämmerte, das er ein Problem hatte. Seit ungefähr neun Jahren trifft Shimada ungern auf Menschen, meidet Unter­ haltungen, scheut Körperkontakt. In Japan gibt es ein eigenes Wort für dieses Phänomen: „Ich war ein Hikikomori geworden“, sagt er. […] Takeshi Shimada ist ein intelligenter junger Mann mit Auslandserfahrung und einer Ausbil­ dung, die Arbeitgeber begeistern müsste. Sein Allgemeinwissen ist beeindruckend. Shimada weiß die Namen der letzten Zentralbanker Ja­ pans auswendig, kennt die Programme der poli­ tischen Parteien genau, ebenso wie etliche wich­ tige Daten der Geschichte. Optisch entspricht er auch nicht dem Klischee des weltfremden Bücherwurms: Er hat eine ath­ letische Figur, trägt seine Baseballkappe tief im Gesicht, Pulli und Hose sind im lässigen Schlab­ berlook. Doch dieser Raum, den er heute sein Zuhause nennt, in dem er zusammengekauert dasitzt und unablässig Rauchringe in die Luft bläst, verrät, dass etwas schiefgelaufen ist. Bis auf eine Matratze und ein kniehohes weißes Regal, in demManga, Zeitungen und Bücher stehen, ist sein Zimmer leer. Hinter einer Schiebetür be­ wahrt er seine Kleider auf und bunkert er seine Zigaretten. „In Japan bin ich ein Versager“, sagt Takeshi Shimada. QUELLE: https://www.tagesspiegel.de/themen/reportage/hikikomori-in-japan-wenn-jugendliche-sich-vor-der-welt-verstecken/11181534.html ; (abgerufen am 13.05.2018) 1 Felix Lill: Wenn Jugendliche sich vor der Welt verstecken. Der Tagesspiegel Online. 04.01.2015. 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 Verfassen Sie eine Reportage über Taguchi Hiro. Schreiben Sie 540–660 Wörter. Die Reportage soll Teil der erzählerischen Wirklichkeit des Romans Ich nannte ihn Krawatte sein. A7 Nur zu Prüfzwecken – Eig entum des Verlags öbv

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