sprachreif HAK/HTL 4/5, Schulbuch

138 Das Sprechen in der mündlichen Prüfungssituation kann in monologisches und dialogisches Sprechen unterteilt werden. Dabei sollten Sie beachten, dass je nach Art und Verlauf des Prüfungsgespräches bestimmte Strategien und ein geschicktes Kommunikationsverhalten zur Bewältigung eventueller Schwierigkeiten beitragen können. Standardsprache , Umgangssprache und Dialekte sind Sprachvarietäten. Die Übergänge sind oft flie­ ßend. Standardsprache wird von allen Mitgliedern einer Sprachgemeinschaft verstanden und ist ge­ kennzeichnet durch Normen (z. B. Rechtschreibung und Grammatik). Umgangssprache und Dialekte weichen hingegen von diesen Normen ab und haben einen stark mündlichen Charakter. Eine Textinterpretation beschreibt und untersucht einen literarischen Text, setzt sich mit dessen Bedeu­ tung auseinander und beurteilt dessen Wirkung. Sie enthält eine Analyse der inhaltlichen, formalen und sprachlichen Kriterien (Textanalyse). Darauf aufbauend wird der Text interpretiert und seine Be­ deutung erschlossen. Wissen zur Literaturgeschichte, zu historischen Zusammenhängen, zur Autorin/ zum Autor kann in die Deutung einfließen. Aufgestellte Interpretationshypothesen werden im Zuge der Textinterpretation überprüft. Auch Bilder können analysiert und interpretiert werden. Dabei wird ähnlich wie bei Texten vorgegan­ gen. Eine Beschreibung und Analyse des Bildes ist eine gute Ausgangsbasis für die darauf aufbauende Interpretation. Bei der Auslegung spielen z. B. Aspekte wie Bildaufbau, Perspektive, Licht und Farben eine wichtige Rolle. Eine Empfehlung ist ein argumentativer Text, der zu einer bestimmten Handlung, einer Sache o. Ä. ra­ ten oder von ihr abraten soll. Die Argumente sollen so gewählt sein, dass der Standpunkt der Verfas­ serin bzw. des Verfassers klar ist. Der letzte Teil soll aus einer eindeutigen, begründeten Stellungnahme bestehen. Verwandte Textsorten sind die Kritik und die Rezension, die sich meist auf ein literarisches Werk, eine Theateraufführung, einen Film oder dergleichen beziehen. Bei der Rezeption österreichischer Gegenwartsliteratur kann es hilfreich sein, mehrere Quellen in un­ terschiedlichen Medien zu konsultieren, um eine Grundlage für einen eigenen Zugang zum jeweiligen Werk zu bekommen. Um die Qualität und Seriosität von Online-Informationsquellen zu beurteilen, sollten Sie auf verschie­ dene Kriterien achten: Verantwortliche der Website, Aktualität, inhaltliche und orthografische Korrekt­ heit, funktionierende Links und Quellen- sowie Copyright-Angaben. Wissenschaftssprache zeichnet sich durch bestimmte Merkmale aus. Dazu zählen z. B. Fachbegriffe, Fremdwörter, geschlechtergerechte Sprache oder Passivkonstruktionen. Sachlichkeit und Präzision sind in wissenschaftlichen Texten besonders wichtig. Zitate kommen in wissenschaftlichen Texten häufig vor. Ein direktes Zitat gibt eine Textstelle wörtlich wieder, während ein indirektes Zitat eine Textstelle sinn­ gemäß, also in eigenen Worten, wiedergibt. Sowohl direkte als auch indirekte Zitate müssen belegt werden – mit einer Kurzquellenangabe im Text und mit ausführlichen Quellenangaben im Literaturver­ zeichnis . Lesen Reflexion Medien Sprach- reflexion Schreiben Zuhören und sprechen Reflexion Literatur 4  Zusammen- fassung Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=