sprachreif HAK/HTL 4/5, Schulbuch

109 Analysieren Sie Ethos, Logos und Pathos von Greta Thunbergs Rede, die die Klimaaktivistin beim UN-Klimagipfel in Kattowitz 2018 gehalten hat: https://www.tagesspiegel.de/berlin/klimaaktivistin- greta-thunberg-15-mein-appell-an-die-welt/23779892.html. Recherchieren Sie in einer Tageszeitung Ihrer Wahl zwei aktuelle Kolumnen und weisen Sie anhand der Beispiele Merkmale dieser Textsorte nach. Lesen Sie den Artikel Robotaxis: Was dafür spricht, was dagegen , der auf derStandard.at erschienen ist. •• Untersuchen Sie den Argumentationsaufbau, die sprachliche Gestaltung und die Überzeugungs- kraft der beiden Positionen (für und wider). •• Sammeln Sie anschließend (sachliche) Argumente zum Thema „Robotaxis – Pro und Kontra“. •• Verfassen Sie eine Stellungnahme zu dem Thema. 1  Ó p6nw6h 2  3  Robotaxis: Was dafür spricht, was dagegen Von Philip Pramer und Guido Gluschitsch | 26.04.2019 Mit Elon Musks Ankündigung, bis 2020 Robotaxis auf die Straße zu bringen, hat die Debatte über autonomes Fahren wieder an Tempo gewonnen FÜR von Philip Pramer Elon Musk redet und twittert viel, wenn der Tag lang ist – und seine Arbeitstage dauern 17 Stun- den, sagt er. Gelingt es dem Tesla-Chef aber tat- sächlich, schon nächstes Jahr selbstfahrende Ta- xis auf die Straße zu bringen, ist das nicht nur eine technologische, sondern vor allem eine so- ziale Revolution. Ja, wir geben beim autonomen Fahren Selbstbe- stimmung ab, geben sie aber gleichzeitig Men- schen, die sie bisher nicht hatten: Die Oma kann fahren, der Rollstuhlfahrer kann fahren, genauso der Blinde oder Führerscheinlose. Das Kind aus Hintertupfing kann endlich das Gymnasium in Vordertupfing besuchen, ohne auf eine umständ- liche Busverbindung angewiesen zu sein. Irgendwann wird es uns vielleicht absurd er- scheinen, dass Einzelpersonen Autos besessen haben, die 23 Stunden pro Tag unsere Städte ver- stellen und die restliche Stunde vier Sitze mit Luft darüber durch die Gegend kutschieren. Anstatt die heilige Kuh in der Einfahrt stehen zu haben, könnte es bald günstiger sein, nur ihre Milch zu trinken. Autofahren wird das, was es sein sollte: unkompliziert von A nach B zu kom- men. Alles, was am Autofahren nervt, könnte damit Geschichte sein: kein Rasen mehr zu roten Ampeln, keine SUVs in der Stadt und keine An- geberausstattungen, keine Autofahrerclubs und keine Betonwüsten mehr vor Supermärkten. Aus Exparkplätzen könntenWohnflächen, Parks und Spielplätze werden. Oder Schanigärten. Dort könnten wir in ein paar Jahren auf Elon Musks 17-Stunden-Tage anstoßen und dann angedüdelt mit dem Auto nach Hause fahren. Also uns fah- ren lassen. 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 WIDER von Guido Gluschitsch Elon Musk also wieder. Dieser Jules Verne des aktuellen Jahrzehnts, dessen Anspruch es zu sein scheint, seine Zukunftsperspektiven irgendwann selbst in die Realität zu bringen. Er bringt nun als Erster die selbstfahrenden Taxis auf die Straße und damit die Antwort auf gleich mehrere bren- nende Fragen: Wie komme ich volltrunken nach Hause? Wie schaffe ich es, unfallfrei von A nach B zu kommen, ohne dabei den Blick vom Smart- phone heben zu müssen? Wie kann ich meine Garage freibekommen, um dort mein Gerümpel zu stapeln? Wie kann ich demmiesepetrigen Ge- wäsch vieler Taxler entgehen? Und dann stellen wir uns in der gleichen Blase auch noch vor, dass alle Parkplätze in der Stadt zu grünen Oasen werden, weil keiner mehr ein Auto besitzt. Alles wird besser, wenn Musk es nur schafft, sei- 38 40 42 44 46 48 50 52 54 Lesen Schreiben Zuhören und sprechen Kompetenz- check Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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