sprachreif HAK/HTL 3, Schulbuch

56 Eine Textanalyse schreiben (HAK) In diesem Kapitel vertiefen Sie die Maturatextsorte Textanalyse , die Sie bereits in sprachreif 2 , S. 57 ff. kennengelernt haben. Merkmale der Textanalyse Wichtig ist zunächst das Zusammenfassen der Basisinformationen des Inputtextes bereits im Einleitungssatz (= Basissatz , in dem man die Text- sorte, den Namen der Autorin bzw. des Autors, das Thema, Erscheinungsdatum und -ort sowie eine Kurzinformation des Inhalts des Textes darlegt, siehe sprachreif 1 S. 141 und sprachreif 2 S. 21). Des Weite- ren werden formale, syntaktische und inhaltliche Elemente der Textvorlage beschrieben und analy- siert. Bei Sachtexten ist es wichtig, die Textfunktion herauszuarbeiten. Zur Erinnerung: Basissätze könnten so aussehen: •• Der Zeitungsartikel Das postfaktische Zeitalter – wenn Tatsachen ignoriert werden , verfasst von Ariane Focke, erschienen am 29.09.2016 auf www.hr-online.de, befasst sich mit dem Wort des Jahres 2016, „postfaktisch“, sowie mit dem Trend, dass Fakten Gefühlen gegenüber eine immer weiter untergeordnete Rolle spielen. •• Der Essay Vorbildlich faul von Gudrun Dorninger aus der Tageszeitung Salzburger Nachrichten vom 25. Oktober 2013 handelt von der Rastlosigkeit unserer heutigen Gesellschaft und davon, dass es manchmal besser sei, nichts zu tun bzw. „faul“ zu sein. •• Die Reportage Ein Tag im Zeichen der Flüchtlingskrise , erschienen am 1. September 2015 in der österreichischen Tageszeitung Die Presse , wurde verfasst von Teresa Schaur-Wünsch, Karin Schuh und Martin Stuhlpfarrer und bringt uns Leserinnen und Lesern auf sehr unaufgeregte Weise einige Aspekte zur sog. „Flüchtlingswelle vom Herbst 2015“ näher. •• Der Zeitungsartikel Alltagswissen: Kochen, wählen, Knöpfe annähen von Bernadette Bayrhammer, erschienen am 24.06.2015 in der „ Presse “, handelt von einem neuen Wahlpflichtfach am BRG 14 in Penzing, welches den Schülerinnen und Schülern die Grundkompetenzen des Alltagslebens vermittelt. Unter Verwendung der passenden Fachterminologie und eines sachlichen, abstrahierenden sowie informativ-darlegenden Ausdruckes werden die Informationen in einer Textanalyse wie folgt geglie- dert: Ausgangsdaten – sachlogischer Hauptteil – Schlussfolgerung bzw. Zusammenfassung (je nach Aufgabenstellung) . Der Umfang dieser Textsorte variiert je nach Arbeitsaufträgen und Ausgangstext zwischen 405 bis 495 und 540 bis 660 Wörtern. Lesen Sie den im Kölner Stadt-Anzeiger erschienenen Text Nutze die Nacht! von Lioba Lepping. Notie- ren Sie das, was Sie für das Verständnis des Textes brauchen bzw. als notwendig erachten, am rechten Rand. Sie können sich auch nur die wichtigsten Schlüsselwörter (ideal wären nicht mehr als sieben bei einer A4-Seite) notieren. Merkenswert: Die Textanalyse Sie dient grundsätzlich der Beschrei- bung der Merkmale eines nicht-fiktio- nalen Textes, welcher auch einen nicht-linearen Teil beinhalten kann. Sie behandelt vor allem sprachliche und formale, aber auch inhaltliche Aspekte. Textanalysen haben, im Gegensatz zum Kommentar oder Leserbrief, kein spezielles Zielpublikum. Tipp A26  Eine Textanalyse schreiben Schritt 1: Planen Schreiben 2  Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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