sprachreif HAK/HTL 3, Schulbuch
187 wurde – schwer verletzt – ge- fangen genommen und Tage später von eigenen Leuten ge- rettet. Jessica Lynch, 507. Ver- sorgungseinheit, Prototyp des tapferen GIs, schien die Vorbo- tin eines bevorstehenden Durchbruchs nach Bagdad zu sein. Ihre Geschichte war eine Metapher für die Sieghaftigkeit des Krieges.“ „Die zweite Version der Ge- schichte tauchte 24 Stunden nach Lynchs Befreiung erstmals auf, als ein BBC-Reporter unge- hindert durch das Hospital von Nasirija spazierte. Die Stadt war inzwischen in amerikanischer Hand. Ein paar Fragen stellten sich: War die Kommando-Ope- ration zur Befreiung notwendig oder nur martialisch inszeniert? Hat Lynch Schusswunden? Hat sie überhaupt geschossen? In diesen Tagen nun kommt die dritte Lesart der Ereignisse auf den Markt. Sie zeugt vom Ende des Triumphes und der Hur- ra-Atmosphäre. Da ist erst ein- mal Jessica Lynch selbst. Sie versucht, sich von dem Image, das ihr von ihren Vorgesetzten und den Kriegsberichterstat terInnen aufgenötigt wurde, zu befreien. Ein Mädchen vom Lande tritt auf, scheu, an Krü- cken humpelnd, gezeichnet. Es wehrt sich gegen den Miss brauch ihres Leidens zu natio- nalen Zwecken. ‚Ich bin keine Heldin‘, lautet ihr Kernsatz. ‚Ich habe nur überlebt.‘“ „Und wie? ‚Ich habe nicht ge- schossen, nicht einen Schuss.‘ Denn ihr Gewehr streikte. ‚Ich habe den Kopf zwischen die Knie gesteckt, die Augen ge- schlossen und gebetet. Das ist meine letzte Erinnerung.‘ Im irakischen Krankenhaus sei sie gut behandelt und nicht, wie behauptet, geschlagen worden. Von der Vergewaltigung, die ihre amerikanischen ÄrztInnen für möglich halten, weiß sie zu- mindest nichts. Ihre schärfste Kritik richtet sie gegen das Pen- tagon. ‚Die haben mich be- nutzt‘, sagt sie. ‚Benutzt, um all dieses Zeugs zu symbolisieren. Ich weiß nicht, warum sie alles gefilmt haben und warum sie all diese Dinge über mich behaup- ten.‘“ QUELLE: http://www.whywar.at/heldenverehrung ; (abgerufen am 12.01.2016) Der Text ist eine redaktionelle Bearbeitung einer Reportage aus der deutschen Wochenzeitung DIE ZEIT (http://www.zeit.de/2003/47/Private_Lynch ) 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 100 102 104 106 108 110 112 114 116 118 Zum Thema „Heldentum“ gibt es eine Podcast-Sammlung auf der Website der Universität Freiburg. Weiterführende Informationen und Downloads finden Sie unter http://www.podcasts.uni-freiburg.de/geschichte-gesellschaft/ringvorlesungen . Planungsgespräch Das Planungsgespräch wird von zwei Personen durchgeführt. Anhand eines Leitfadens wird zunächst Person A von Person B zu Meinungen, Argumenten etc. interviewt. Person B macht auch Notizen, daher kann sich Person A auf das Formulieren der Gedanken konzentrieren. Nötigenfalls kann Person B auch nachfragen. Nach dem Ende des Gesprächs werden die Rollen getauscht. Die Methode ist gut geeignet, um das freie Assoziieren mit direktem Feedback zu verbinden: Unklare Gedanken- gänge oder nicht nachvollziehbare Standpunkte können sofort überprüft und nötigenfalls bearbeitet werden. Führen Sie zu zweit mithilfe des Online-Leitfadens, den Sie ausdrucken können, ein Planungsge- spräch für einen Kommentar durch. Schritt 2: Einen Kommentar verfassen Inhalt: Ihr Kommentar soll sich auf einen Sachverhalt, der in der Textbeilage beschrieben wird, beziehen. Entweder Sie wählen selbst einen Aspekt aus, oder, was im schulischen Kontext (wahr- scheinlich) öfter vorkommen wird, Sie werden durch die Arbeitsaufträge einer Aufgabenstellung zu einer bestimmten Bezugnahme aufgefordert. Tipp Ó n8yu57 Tipp A17 Ó 37kc9j Einen Kommentar schreiben Schritt 1 und 2: Planen und Verfassen Schreiben Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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