sprachreif HAK/HTL 3, Schulbuch

168 Suchen Sie online oder in Ihrer Schulbibliothek nach bekannten Bildern des Expressionismus bzw. deren Malerinnen und Maler. Anschließend stellen Sie „Ihr“ Gemälde in Form einer Kurzpräsentation in der Klasse vor. A36  Kultur- Portfolio S Sprachwerkzeug: Bildbeschreibung Wie Sie bereits aus sprachreif 2 (S. 119) wissen, verwendet man für Bildbeschreibungen ein besonderes Vokabular: Das Bild zeigt (hauptsächlich) …/ Auf dem Gemälde/dem Bild/der Fotografie/der Zeichnung/dem Screenshot/dem Portrait/dem Cartoon/etc. sieht man …/ Im Vordergrund/Hintergrund steht/stehen …/ Das zentrale Motiv des Bildes ist wohl …/Dies könnte … aussagen/ Die Farben wirken …/ Die Stim- mung des Bildes drückt aus …/In den abgebildeten Personen geht vielleicht … vor/ Ich denke über das Bild, dass …/Ich habe mir dieses Bild ausgesucht, weil …/ Auf mich wirkt das Bild wie …/ Über die Malerin/den Maler des Bildes weiß ich, dass …/Mich interessiert an dem Gemälde, dass … Merkenswert: Lyrik und Dramatik im Expressionismus Expressionistische Hauptmotive in Gedichten waren vor allem negative wie Wahnsinn, Selbstmord oder Gefangenschaft – dies war nicht grundsätzlich neu, wurde aber von z. B. Gottfried Benn, Georg Heym, Georg Trakl und Else Lasker-Schüler in neuen lyrischen Formen gestaltet. Ein wichtiger Wegbereiter des expressionistischen Dramas war Frank Wedekind mit Frühlings Erwachen (1906 von Max Reinhardt uraufgeführt, danach für sechs Jahre verboten), in dem sich der deutsche Dramatiker mit Sexualität und Schwangerschaft bei Minderjährigen auseinandersetzt. „Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns“ Viele expressionistische Züge tragen die Werke Franz Kafkas (1883–1924), der in Tschechien als deutschsprachiger Schriftsteller lebte. Wir verdanken es seinem besten Freund Max Brod (1884–1968), dass nicht wie von Kafka selbst gewünscht, nach seinem frühen Tod all seine Werke verbrannt, sondern posthum veröffentlicht wurden. Vor allem Kafkas drei unvollendete Romane – Romanfragmente – Der Process, Das Schloss und Der Verschollene zählen zu den Werken der Weltliteratur. Kafkas Leben war kein einfaches: Der in Prag geborene jüdische Schriftsteller litt unter seinem herrischen, ihm allmächtig erscheinenden Vater Hermann. Die von Konflikten und Missverständnissen geprägte Beziehung spiegelt sich oft in seinen Werken wider, sein veröffentlichter, aber nie abgeschickter Brief an den Vater (diesen kennen Sie bereits aus sprachreif 1, S. 135) zeugt von diesem ambivalenten Verhältnis. Hier schreibt Kafka wie er sich seinem Vater gegenüber fühlt: „Manchmal stelle ich mir die Erdkarte ausgespannt und Dich quer über sie hin ausgestreckt vor. Und es ist mir dann, als kämen für mein Leben nur die Gegenden in Betracht, die Du entweder nicht be- deckst oder die nicht in Deiner Reichweite liegen. Und das sind entsprechend der Vorstellung, die ich von Deiner Größe habe, nicht viele und nicht sehr trostreiche Gegenden und besonders die Ehe ist nicht darunter.“ Lesen Sie online einige Abschnitte oder den ganzen Brief an den Vater Franz Kafkas. ( https://guten- berg.spiegel.de/buch/brief-an-den-vater-9770/1 ). Nehmen Sie danach ein Blatt Papier zur Hand und Kafka-Denkmal in Prag A37  B Ó vp9d4h Reflexion Literatur 5  Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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