sprachreif HAK/HTL 3, Schulbuch

160 Appelle verfassen (HAK) Appellieren bedeutet, eine Bitte oder Aufforderung an eine bestimmte Person oder Gruppe zu richten, damit diese eine Handlung setzt bzw. unterlässt oder sich einer Meinung anschließt. Eine Herausfor- derung ist es, den richtigen Ton zu treffen: Ein Appell soll einerseits sachlich und höflich sein, anderer- seits fordernd und prägnant. Als Baustein wird der Appell für die Textsorten Meinungsrede, Leserbrief (siehe S. 85 ff.) und offener Brief (siehe S. 92 ff.) benötigt. Merkenswert: Verschiedene Formen von Appellen • • Der Befehl fordert direkt zum Handeln oder zur Unterlassung einer Handlung auf und wird oft von hierarchisch höher gestellten Personen gegenüber hierarchisch niedriger gestellten Personen vorge- bracht. Beispiel: Hör damit auf! Stehen Sie auf! • • Die Bitte ist ein höflich kommunizierter Wunsch. Beispiel: Könnten Sie mir bitte die Unterlagen per E-Mail zusenden? • • Die Aufforderung ist eine nachdrückliche Bitte. Beispiel: Senden Sie mir die Unterlagen bitte schnellstmöglich zu. • • Die Überredung ist eine manipulativ-verführerische Variante des Appells. Beispiel: Bleib doch noch ein bisschen! Sehen Sie sich das Video des Kabarettisten Josef Hader zur Initiative „Rettet das Kulturland Ober- österreich“ (2017) an ( https://youtu.be/JYjKinfYSRM ). Beurteilen Sie, um welche Form des Appells es sich (am Ende der Videobotschaft) handelt. Lesen Sie die vier Forderungen der Initiative „Rettet das Kulturland Oberösterreich“. Nahversorger retten! Regionale Kulturinitiativen und die „freie Szene“ sorgen für kulturelle Nahversorgung und Innovation. Die Landesförderungen für diese Initiativen sind aber seit 2001 real um 40% gesunken, viele Kultur­ initiativen sind mittlerweile finanziell stark bedroht. Häuser sichern! Wo regionales und freies Kulturschaffen den Humus bildet, erwachsen auch große Einrichtungen mit überregionaler Strahlkraft und besonderen Qualitätsansprüchen. Im Sinne einer breiten Kulturland- schaft gilt es auch diese Kulturhäuser zu erhalten. Budget ausbauen! Das Kulturbudget ist eine Investition in die Qualität und Zukunftsfähigkeit unseres Zusammenlebens. Das Kulturbudget OÖ muss langfristig auf 5% der Landesausgaben anwachsen, mindestens 15% da- von müssen als „Ermessensausgabe“ für aktuelle kulturpolitische Entwicklungen und Projekte zur Verfügung stehen. Kulturleitbild umsetzen! Das Kulturleitbild des Landes OÖ wurde im Landtag einstimmig beschlossen. Viele Maßnahmen, besonders bezüglich freier Initiativen, regionaler Kulturzentren, Frauenförderung und Medien sind aber noch nicht umgesetzt. QUELLE: https://kulturlandretten.at/ ; (abgerufen am 31.07.2018) A15  Ó 78sn5p A16  Schreiben 5  Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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