sprachreif HAK/HTL 3, Schulbuch

106 Die wichtige Fähigkeit des aktiven Zuhörens sollte ausreichend trainiert werden, um Hörtexten Wesent­ liches entnehmen zu können. Dabei kann man verschiedene Hörstrategien anwenden, nämlich das globale Hören (Hauptthema erfassen), das selektive Hören (gewisse Informationen entnehmen) und das detaillierte Hören (möglichst viele Informationen entnehmen). Biografien und Autobiografien beschäftigen sich mit dem Leben einer bestimmten Person. Dabei wer­ den Biografien von einer Autorin oder einem Autor über jemand anderen verfasst, während die Auto­ biografin/der Autobiograf über sich selbst schreibt. (Auto)Biografien können stilistisch sehr unter­ schiedlich sein, die Darstellungsformen reichen von berichtend bis erzählend . Die gewählte Form hängt ab vom Publikum, der Intention des Textes und der Autorin oder dem Autor. Wer autobiografische Texte verfasst, sollte versuchen, mit allen Sinnen zu beschreiben, anschauliche und konkrete Wörter zu verwenden und zeittypische Ereignisse und Dinge einzubauen. Die Maturatextsorte Leserbrief ist ein schriftlicher Meinungsbeitrag, der ablehnend oder zustimmend auf einen Zeitungs- oder Zeitschriftenartikel reagiert. Er richtet sich an die Verfasserin oder den Verfas­ ser des Artikels sowie an die Leserschaft. Der eigene Standpunkt wird mit Argumenten und Beispielen untermauert . Ziel ist es, die Leserinnen und Leser zu beeinflussen bzw. von der eigenen Meinung zu überzeugen . Sprachlich ist der Leserbrief präzise, kompakt und verständlich formuliert. Die Textsorte offener Brief richtet sich an bestimmte Personen des öffentlichen Lebens oder Institutio­ nen, aber zugleich auch an die Öffentlichkeit. Daher sollte die verwendete Sprache sachlich und höflich sein. Wichtig ist es, den Sachverhalt, auf den der offene Brief reagiert, klar darzustellen, die eigene Meinung schlüssig zu argumentieren und einen höflichen Appell an die Zielperson(en) zu richten. Die Epoche des Biedermeier folgte auf den Wiener Kongress, von dessen Ergebnis viele enttäuscht waren. Sie ist von einer Abkehr vom politischen Geschehen gekennzeichnet. Die Menschen zogen sich zurück in ihre eigenen vier Wände und betonten die Wichtigkeit von Häuslichkeit und Familie. Die Lite­ ratur spiegelte die melancholische Stimmung und die Abkehr vom realen Leben wieder. Im Gegensatz dazu protestierten die Vertreter des Vormärz gegen die politische Situation und forderten Unabhängig­ keit von der herrschenden Klasse. Die Literatur war passend dazu geprägt von Aufruhr , Protest und Rebellion . Multimediale Texte sind eine Kombination mehrerer Medien, also beispielsweise Ton, Wort oder Bild. Diese Kombination soll die Aussage des Textes verstärken und die Aufmerksamkeit des Lesers oder der Leserin auf mehrere Ebenen lenken. Ein Beispiel für solche Texte sind personalisierte Werbungen , die die Zielperson zu beeinflussen versuchen. Um auf unterschiedliche Textsorten mit dem jeweils passenden Stil reagieren zu können, ist es wichtig, den Nominal- und den Verbalstil unterscheiden zu können. Der Nominalstil enthält gehäuft Nominali­ sierungen oder Nomen im Genitiv, während der Verbalstil mithilfe von Verben einfachere Strukturen enthält. Der Nominalstil wirkt meist formaler, der Verbalstil kann als leichter lesbar empfunden werden. Lesen Reflexion Medien Sprach- reflexion Schreiben Zuhören und sprechen Reflexion Literatur 3  Zusammen- fassung Nur zu Prüfzw cken – Eigent m des Verlags öbv

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