sprachreif HAK/HTL 2, Schulbuch

75 Der Sprachwandel – vom Althochdeutschen zum Neuhochdeutschen Die Entwicklung des Deutschen, das wir heute kennen, nahm seinen Anfang im Germanischen, genauer gesagt in den unterschiedlichen germanischen Sprachen einzelner Stämme. Der Lautwandel Als Lautwandel bezeichnet man die Verschiebung, also die Veränderung von Lauten und Lautfolgen innerhalb einer Sprache. Dieser Vorgang erfolgte zweimal auf dem Weg zum Neuhochdeutschen. Die 1. Lautverschiebung Das Germanische war ursprünglich Teil des Indogermanischen, wobei sich das Germanische durch die erste sogenannte Lautverschiebung vom Indoeuropäischen abgrenzte. Man vermutet, dass sie sich irgendwann zwischen dem 5. und dem 2. Jahrhundert vor Christus ereignete. Sie wirkte sich haupt- sächlich auf die Konsonanten der Sprache aus. Weil die ins Deutsche eingebürgerten lateinischen Begriffe diese Lautverschiebung nicht mitgemacht haben, kann man annehmen, dass die Germanen erst nach der Verschiebung in Kontakt mit dem Lateinischen kamen. Besuchen Sie die folgende Webseite: http://www.linse.uni-due.de/kuntermund_loewenmaul/etymo- logie_html/bereiche/lautwandel/lw03_1.htm und tragen Sie in die Tabelle einige Beispiele für von der Lautverschiebung betroffene Konsonanten ein. Nennen Sie auch die angeführten Beispielwörter. Ursprünglicher Laut Laut nach der Verschiebung Ursprüngliches Wort Wort nach der Verschiebung g k gula Kehle Latein als „Lingua Franca“ Latein war zu Beginn der Entwicklung einer mehr oder weniger einheitlichen deutschen Sprache von größter Wichtigkeit, denn es diente als verbindendes Element zwischen Völkern mit unterschiedlichs- ten Dialekten und Sprachvarietäten. Durch den Einfluss der Kirche war Latein weit verbreitet und wurde zu einer sogenannten Lingua Franca. Der Begriff „Lingua Franca“ stammt aus dem Italienischen und bezeichnet eine Sprache, die zur Kommunikation zwischen Menschen, deren Muttersprache unterschiedlich ist, dient. Sie schafft eine Brücke zwischen Personen, die in ihren jeweils eigenen Sprachen nicht miteinander kommunizieren können und daher auf eine weitere Sprache zurückgreifen. In vielen Fällen ist diese Sprache für alle an der Kommunikation Beteiligten eine Fremdsprache. Heute hat Englisch großteils die Rolle von Latein als Lingua Franca übernommen. A1 Ó b8ty2d Sonderseiten Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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