sprachreif HAK/HTL 2, Schulbuch

71 Eine gut vorbereitete Rede wird mit den fünf Schritten Inventio, Dispositio, Elocutio, Memoria und Actio (IDEMA) erstellt bzw. gehalten. Je nach Publikum und Thema können unterschiedliche rhetorische Tak- tiken und Stilmittel angewendet werden, die Argumentation muss jedoch immer stimmig sein. Bei der Analyse politischer Texte geht man am besten in folgenden Schritten vor: Überblick verschaffen (erstes Lesen), unbekannte Begriffe klären (Lehrkraft, Lexikon, Internet), Sinnabschnitte finden, Schlüs- selbegriffe identifizieren, Inhalt erschließen (Was, wann, wo, wer, wie, welcher Zusammenhang?); Mit welchen Mitteln wird die Absicht vermittelt?/Kann die Strategie erfolgreich sein? Appellieren bedeutet, eine Person oder Gruppe zu einer Handlung aufzufordern. Appelle können durch sprachliche Mittel abgestuft werden und vom direkten Befehl über eine höfliche Bitte oder nachdrück- liche Aufforderung bis hin zur Überredung formuliert werden. Die Textanalyse untersucht sprachliche, formale, inhaltliche Merkmale und Auffälligkeiten von fiktio- nalen und nichtfiktionalen Texten. Die Einleitung benennt Grundinformationen zum Text (Titel, Autorin/ Autor, Erscheinungsort und -datum) sowie das Thema. Im Hauptteil werden wichtige Informationen des Textes zusammengefasst, die Behandlung des Themas (= Entfaltung) und die Gliederung untersucht. Besonders wichtig ist die Analyse der sprachlichen Auffälligkeiten und der Intention des Textes im Hauptteil. Der Schluss fasst die Ergebnisse zusammen. Martin Luther lebte Ende des 15. und in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Er war nicht nur kirchen- historisch bedeutend (Reformation), sondern auch für die Entwicklung der deutschen Sprache: Er über- setzte zunächst das Neue Testament, nach und nach die gesamte Bibel ins Deutsche. Die Historia von D. Johann Fausten ist ein Volksbuch aus dem 16. Jahrhundert. Es erzählt episodenhaft die Geschichte eines Mannes, der einen Pakt mit dem Teufel eingeht und nach 24 Jahren, während derer ihm Mephistopheles zu Diensten ist, einen grausamen Tod stirbt. Flugblätter gibt es seit Erfindung des Buchdrucks im 15. Jahrhundert. Ursprünglich zur Verbreitung von Neuigkeiten verkauft, entwickelten sich die Flugschriften in der Reformationszeit zum Mittel politischer Propaganda. Heute kennt man auch Flyer, die man zu Werbezwecken in Postkästen findet. Der Apostroph ist das Satzzeichen, mit dem Auslassungen gekennzeichnet werden, v. a. um Missver- ständnisse zu vermeiden. Ein Plural -s verlangt niemals einen Apostroph. Zusammen- fassung Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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