sprachreif HAK/HTL 2, Schulbuch

65 Entscheidend für Luther sind nicht die guten Taten, die ein Mensch begeht, sondern die Motive, warum diese begangen werden. Eine gute Tat, die aus der falschen Motivation heraus begangen wird, ist (theologisch gesehen) nichts wert. Hier ist fleißig zu merken und ja mit Ernst zu behalten, daß allein der Glaube ohne alle Werke fromm, frei und selig machet, wie wir hernach mehr hören werden, und ist zu wissen, daß die ganze Heilige Schrift wird in zweierlei Worte ge- teilet, welche sind: Gebote oder Gesetze Gottes und Verheißungen oder Zusagen. Die Gebote lehren und schreiben uns vor mancherlei gute Werke, aber damit sind sie noch nicht gesche- hen. Sie weisen wohl, sie helfen aber nicht, leh- ren, was man tun soll, geben aber keine Stärke dazu. QUELLE: Luther, Martin: Von der Freiheit eines Christenmenschen. Fünf Schriften aus den Anfängen der Reformation. München und Hamburg: Siebenstern 1964. S. 166 Dass Martin Luther seinen Freiheitsbegriff lediglich in theologischer Hinsicht erörterte, wurde spätestens 1525 klar, als er sich entschieden (und brutal) gegen die aufständischen Bauern und auf die Seite der Fürsten stellte. Historia von D. Johann Fausten Das Volksbuch Historia von D. Johann Fausten besteht aus 96 Kapiteln, die episodenhaft das Leben eines Johann Faust beschreiben. Jedes Kapitel hat eine Überschrift, die den Inhalt der jeweiligen Episode ankündigt. Die folgenden Textbeispiele und Arbeitsaufträge beziehen sich auf die Neuübersetzung des Volks- buchs von Karl Simrock (1802–1876). Sie können sowohl die frühneuhochdeutsche als auch die Version Karl Simrocks online abrufen: https://www.hs-augsburg.de/~harsch/germanica/Chronologie/16Jh/Faustus/fau_intr.html (16. Jhdt.) https://books.google.at/books?id=0Dw7AAAAcAAJ&dq=Simrock%20Faust&hl=de&pg=PR1#v =onepage&- q&f=false (19. Jhdt.) Ó 4z453y Merkenswert: Der historische Faust wird vermutlich unter dem Namen Johann Georg Faust um 1480 in Knittlingen geboren. Als historische Tatsache gilt inzwischen, dass er etwa um 1540 im Breisgau in Staufen stirbt und dass sein Leichnam übel zugerich- tet und zerfetzt gefunden wird. Dies bildet sicher den Grundstein für die Legende. 2 4 6 8 10 12 Reflexion Literatur Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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