sprachreif HAK/HTL 2, Schulbuch

38 In Diskussionssituationen ist es besonders wichtig, bestimmte Regeln einzuhalten, sachlich und den Gesprächspartnerinnen und -partnern gegenüber fair zu bleiben. Ihre Argumente bauen Sie nach dem Schema Behauptung – Begründung – Beweis/Beispiel auf. Sie gehen auf Ihr Gegenüber ein und ver- wechseln ein Streitgespräch nicht mit einem Streit. Informative Textsorten dienen rein der Mitteilung und verzichten darauf, zu unterhalten, eine Meinung zu äußern oder auch an Leserinnen und Leser zu appellieren. Hierzu zählt man: Urkunde, Gebrauchsan- weisung, Meldung, Nachricht, Protokoll, Mitteilung, Beschreibung (Vorgangsbeschreibung, Gegen- standsbeschreibung), Bericht, Sachtext sowie die Charakteristik/Personenbeschreibung. Diese Textsor- ten sind inhaltsbetont, das heißt, dass die inhaltliche Korrektheit im Vordergrund steht. Sie zielen darauf ab zu informieren, zu melden, zu benachrichtigen, zu unterrichten und/oder zu beschreiben. Die maturarelevante Textsorte Zusammenfassung dient der Verdichtung und Kürzung einer Textvorla- ge, um deren gedankliche Struktur wiederzugeben. Die Grundfunktion des Schreibens einer Zusam- menfassung ist also die der Sachorientierung . Im Basissatz, also in der Einleitung, geben Sie die Haupt- aussagen des Textes wieder. Verlaufs- und Ergebnisprotokolle dienen im beruflichen Umfeld (meist) dazu, eine Besprechung chro- nologisch zusammenzufassen bzw. die Ergebnisse einer Sitzung festzuhalten. Wichtige Informationen wie der Grund der Versammlung, Datum, Ort, Beginn und Ende, Anwesenheitsliste, Protokollführung, Tagesordnung werden im Protokollkopf festgehalten. Der Hauptteil eines Protokolls gliedert sich nach Tagesordnungspunkten . Definitionen dienen dazu, Begriffe zu bestimmen und sie durch das Herausarbeiten von spezifischen Merkmalen voneinander abzugrenzen. Im Minnesang wurde zwischen hoher (für adelige Damen) und niederer Minne (für Frauen niederer Stände, wie z. B. Bauernmädchen) unterschieden, Ritter warben durch diese gesungene Liebeslyrik um ihre Angebeteten. Vorbilder für den Minnesang waren ab Beginn des 12. Jahrhunderts die südfranzö- sischen Troubadours . Der Minnesang war so wie das Turnier eine Möglichkeit des Wettkampfes adeli- ger Ritter untereinander und behandelte Themen wie Liebe und die Schönheiten bzw. die Grausamkei- ten der Natur. Ein modernes Beispiel für musikalisch untermalte Wortkunst ist Rap . Das Vortragen vor Publikum, der Wettkampfcharakter und die Improvisation zählen u.a. zu den Gemeinsamkeiten von Rap und Minne- sang. Gerade im medialen Zeitalter ist es wichtig, Texte, Bilder und Filme kritisch zu hinterfragen . Ausgehend vom Text „Ersatzreligion Liebe“ wird kritisch reflektiert, wie Hollywood-Liebesgeschichten und häufige Bildmotive zum Thema Liebe möglicherweise eigene Vorstellungen von Liebe und Partnerschaft beein- flussen. Der verantwortungsbewusste Umgang mit eigenen sprachlichen Äußerungen ist essentiell. Es ist wich- tig, geschlechtergerecht und gewaltfrei, d. h. in Ich-Botschaften, zu sprechen, um vom Gegenüber auch tatsächlich „gehört“ werden zu können. Auch gängige Vorurteile und sogenannte „Stammtischparolen“ sind zu überdenken und sollten mit gut durchdachten Argumenten entkräftet werden. Lesen Reflexion Medien Sprach- reflexion Schreiben Zuhören und sprechen Reflexion Literatur 1 Zusammen- fassung Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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