sprachreif HAK/HTL 2, Schulbuch

203 Am höchsten ist der Alkoholkonsum in der Al- tersgruppe der 18- bis 25-Jährigen. Der Studie zufolge trinken 40 Prozent dieser Gruppe regel- mäßig Alkohol. Junge Männer in diesem Alter „trinken häufiger, mehr und praktizieren eher Rauschtrinken als die weiblichen Befragten“, schreiben die Autoren. „Das Rauschtrinken fin- det bei jungen Männern doppelt so häufig statt wie bei jungen Frauen“, sagte Elisabeth Pott, Di- rektorin der BZgA. Soziale Unterschiede zeigten sich im Alkohol- konsum nicht. „An den Hauptschulen und den Gymnasien wird gleich viel getrunken“, so Pott. Allerdings träten deutliche ethnische Unter- schiede hervor. In der Gruppe der männlichen Jugendlichen mit türkischem oder asiatischem Migrationshintergrund sei die Alkoholerfahrung am geringsten und die Abstinenz am höchsten. 13,6 Prozent trinken regelmäßig Die nachfolgende Generation könnte allerdings eine andere Einstellung zumAlkohol entwickeln. Denn immer mehr 12- bis 17-Jährige verzichten der Studie zufolge vollständig auf Alkohol. In der Umfrage gaben 30 Prozent an, noch nie in ihrem Leben Alkohol getrunken zu haben. Vor zehn Jahren waren es lediglich 13 Prozent. Allerdings sagten wiederum 41,1 Prozent, sie hätten in den vergangenen 30 Tagen Alkohol konsumiert. „Regelmäßig – also mindestens ein- mal in der Woche – trinken 13,6 Prozent dieser Altersgruppe“, heißt es in der Studie. „Bei etwa jedem sechsten Jugendlichen, 17,4 Prozent, gibt es in den letzten 30 Tagen vor der Befragung mindestens einen Tag mit Rauschtrinken, also dem Konsum großer Mengen Alkohol bei einer Gelegenheit.“ Gruppenzwang spielt große Rolle Solche Gelegenheiten ergeben sich meistens im Freundeskreis. Gruppenzwang spiele eine große Rolle. Darum gebe es eine „Verantwortung von Freunden für Freunde“, so Pott. Bereits heute spiele das Thema Gesundheitsgefahren durch Alkoholkonsum in den Gesprächen der Jugend- lichen eine Rolle. Nach wie vor stehe die Alkoholprävention bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen vor gro- ßen Herausforderungen. „Aufgrund ihres Alters ist der Alkoholkonsum in diesen Gruppen schon weit verbreitet. Sie werden von Prävention er- reicht, aber ihr Konsumverhalten ändert sich nur langsam“, schreiben die Autoren der Studie. Darum werde es eine der zukünftigen Aufgaben von Prävention sein, weiter eine verantwor- tungsvolle Haltung gegenüber Alkoholkonsum und die kritische Kommunikation in diesen Al- tersgruppen zu fördern, umVerhaltensänderun- gen hin zu einem geringeren Konsum zu unter- stützen. QUELLE: http://www.welt.de/politik/deutschland/article126660275/Jugendliche-wollen-das-Komasaufen-nicht-lassen.html ; (abgerufen am 02.02.2016) 50 52 54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 100 102 104 106 Infobox: Alkoholkonsum in Österreich Alkohol und Jugendliche Studien zeigen, dass das jugendliche Gehirn wesentlich empfindlicher auf Alkohol reagiert als das erwachsene. Je später Menschen anfangen zu trinken und je früher sie einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol erlernen, desto weniger gefährdet sind sie. Laut den Ergebnissen einer repräsentativen Befragung von österreichischen SchülerInnen im Alter von 11, 13, 15 und 17 Jahren, die im Rahmen der WHO Survey HBSC (Health Behavior of Schoolaged Children) im Jahr 2014 durchgeführt wurde, trinken 16% laut eigenen Angaben mindestens einmal pro Woche Alkohol. Dies trifft auf Burschen (19,4%) etwas häufiger zu als auf Mädchen (13,6%). Der wöchentliche und tägliche Alkoholkonsum nimmt mit dem Alter deutlich zu, wobei in allen Altersgruppen mehr Burschen als Mädchen Alkohol trinken. Alkoholkonsum ist im Durchschnitt der letzten zehn Jahre mehr oder weniger gleich geblieben – erfreulich ist, dass der Konsum unter Jugendlichen im selben Zeitraum zurück gegangen ist. Seit dem Jahr 2002 nimmt der wöchentliche Konsum alkoholischer Getränke bei SchülerInnen kontinuierlich ab. Jede/r dritte SchülerIn gibt in einer Studie aus dem Jahr 2014 zu, bereits einmal im Leben betrunken gewesen zu sein – anders als man es vielleicht erwarten würde gibt es hier keinen Unterschied zwischen Burschen und Mädchen. Eine/r von sechs – also rund 15% – geben an, in den letzten 30 Tagen betrunken gewesen zu sein. QUELLE: Factsheet zur Österreichischen Dialogwoche Alkohol „Wie viel ist zu viel?“; https://www.bmgf.gv.at/cms/home/attachments/6/4/4/CH1039/ CMS1493800574040/factsheet_dialogwoche_alkohol.pdf; (abgerufen am 21.11.2018) Schreiben Nur zu P rüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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