sprachreif HAK/HTL 2, Schulbuch

141 Sprachgeschichte: Vom Ende des Dreißigjährigen Kriegs bis zur Französischen Revolution Nach dem verheerenden Dreißigjährigen Krieg 1618–1648 erholt sich Europa nur langsam von dessen Folgen. Im „deutschen Sprachraum“ (der ja noch lange kein einheitlicher ist ), leben drei Viertel der Bevölkerung auf dem Land und sprechen regionale Dialekte . Die sich entwickelnden literarischen und philosophischen Strömungen in dieser Zeit tragen jedoch zu einer stetigen Vereinheitlichung der Sprache bei. Sie finden online weitere Materialien und Aufgaben zum Thema „Sprachgeschichte“. Sprachgesellschaften Nicht alle Menschen waren mit dem Einfluss des Französischen einverstanden. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, entstanden Sprachgesellschaften wie die „Fruchtbringende Gesellschaft“, die schon seit 1617 existierte und z. B. mit Martin Opitz ein sehr prominen- tes Mitglied hatte. Informieren Sie sich z. B. hier: http://www.fruchtbringende-gesellschaft.de/historisch.html und hier: http://www.die-fruchtbringende-gesellschaft.de/index.php?category_ id=21&article_id=25 über die „Fruchtbringende Gesellschaft“. Erstellen Sie ein Quiz mit mindestens sechs Aufgaben für Ihre Mitschülerinnen und Mitschüler. Philipp von Zesen , Gründer der „Deutschgesinnten Genossenschaft“, ging unter anderem in die Geschichte ein, weil er sich bemühte, viele Fremdwörter „einzudeutschen“, wie z. B.: Anschrift (statt Adresse), Ausflug (statt Exkursion), Weltall (statt Universum). Lesen Sie dazu auch http://www.wasistwas.de/archiv-sport-kultur-details/philipp-von-zesen-und-die- deutsche-sprache.html . Ó x6n5hv A1 C Ó p2v8ev Tipp Ó 88hx7v Merkenswert: Hauptziele der Sprachgesellschaften Zahlreiche Sprachgesellschaften, die seit dem Barock gegründet wurden, hatten zwei Ziele gemeinsam: 1. Die Schaffung einer nationalen deutschsprachigen Literatur. 2. Die Schaffung einer einheitlichen deutschen Sprache. Unterschiede gab es in der Auffassung, wie diese Ziele zu erreichen seien bzw. über deren Prioritäten. Aufklärung Mit den Ideen der Aufklärung wurden auch Bemühungen (noch) stärker, die deutsche Sprache zu vereinheitlichen. Johann Christoph Gottsched sprach sich (ganz im Sinne der Aufklärung) für eine knappe, rationale Sprache im Gegensatz zum „Schwulst“ der Barockzeit aus. Die ostmitteldeutsche Schreibsprache ist für ihn das ideale Vorbild. Mit der Aufklärung halten neue Begriffe wie „Toleranz“, „Vernunft“ und „Menschenliebe“ Einzug in die deutsche Sprache. Johann C. Gottsched, 1700–1766 Die „Fruchtbringende Gesell- schaft“ hieß auch „Der Palmen- orden“. Sonderseiten Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=