sprachreif HAK/HTL 2, Schulbuch

14 Sachtext Ein wichtiger Hinweis: Die Dating-App Tinder dürft ihr erst verwenden, wenn ihr mindestens 18 Jahre alt seid. Seid also immer vorsichtig, wenn ihr euch mit Internet-Bekanntschaften trefft, verlegt das Treffen an einen neutralen Ort, wo viele Personen sind und niemals nachhause. Auch sei gesagt, dass ihr für die Nutzung von Tinder einen Facebook-Account benötigt. Auch müsst ihr zulassen, dass die App euren Standort erfahren darf. [...] Das Profil in Tinder wird dabei automatisch mittels Facebook ausgefüllt, wodurch auch Bilder und Interessen übertragen werden. Andere User können dies nun sehen. Man kann allerdings auch weitere Bilder hochladen. Ebenso kann man Einstellungen vornehmen, welches Geschlecht man hat, in welchem Umkreis man Personen finden will, in welcher Altersgruppe, welches Geschlecht man sucht (oder beides). Nun geht man die Bilder der Personen durch, die den jeweiligen Kriterien entsprechen. Ihr könnt euch die Profile genauer anschauen oder das Bild nach rechts wischen (like – gefällt mir) oder nach links (nope – gefällt mir nicht). Das machen andere Personen ebenso mit eurem Profil. Sobald ihr eine Person geliked habt und die andere Person euch auch, wird das als „Match“ bezeichnet und ihr steht ab sofort in Verbindung. Nun könnt ihr im Tinder-Chat kommunizieren. Wenn euch die Person gefällt, könnt ihr euch natürlich auch verabreden oder bei Facebook verbinden. Was nun passiert, liegt an euch. Charakteristik Ein Hormon, das maßgeblich an dem Prozess des Verliebens beteiligt ist, heißt Oxytocin, auch bekannt als das „Bindungshormon“. Es ist für Wärme, Zuneigung und eben die Bindung zwischen zwei Menschen zuständig. Oxytocin kommt bei Wirbel- und Säugetieren vor, wird erstmals bei der Geburt ausgeschüttet und bindet das Muttertier emotional an das Neugeborene. Eine weitere Rolle spielen die Geschlechtshormone. Bei Frauen sind das Östrogene und Testosteron, bei Männern überwiegend Testosteron. Sie haben ebenfalls Einfluss auf die Gefühlswelt, aber in erster Linie steigern sie das sexuelle Verlangen. Zur nächsten Gruppe zählen Dopamin, Endorphin und Serotonin. Diese Botenstoffe werden im Gehirn ausgeschüttet und sorgen für Euphorie und ein rauschartiges Glücksgefühl. Dopamin ist der wichtigste für das Belohnungssystem, eine Art Schaltzentrale, um positive Gefühle zu verstärken und zu koordinieren. Während der Phase des Verliebtseins sinkt der Serotoninspiegel, was ein Auslöser für das berauschende Gefühl ist, das unsere Hemmschwelle sinken lässt. Informiert das noch oder unterhält das schon? Lesen Sie den folgenden Ausschnitt aus einem Artikel über Listicles. A16 2 4 6 8 10 12 Medientrend Listicles: Halb Liste, halb Artikel Von Giuseppe Porzani | 09/2014 Listen als Kuratierungstool des Informationszeitalters: Aus unstrukturierten Daten entstehen die Themen einer automatisierten Medienzukunft – und beantworten ungestellte Fragen Mal ehrlich: Wollten Sie es nicht schon immer wissen? Wer die 50 schönsten Rapper in Deutschland sind? Welche die 14 besten Pensio- nen Österreichs und wer die fünf nervigsten Ur- laubstypen auf Facebook sind? Antworten auf Fragen, die keiner gestellt hat, sind ein grassie- rendes Phänomen unserer Zeit. […] Immer mehr Anbieter von Information bedie- nen sich eines uralten, aber extremwirkungsvol- len Instruments der Strukturierung, um sich im medialen Kreuzfeuer zu bewähren: der Liste. – „9 Dinge, die reiche Leute täglich ganz anders machen“ (Entrepreneur.com) – „Diese 16 gruseligen Dinge haben Kinder ihren Eltern erzählt“ (Huffington Post) […] – „Die schnellsten Serienautos der Welt“ (Mitteldeutsche Zeitung) – „Diese 30 Menschen unter 30 verändern die Welt“ (Time) – „11 Vorhersagen aus den ,Simpsons‘ zur Zukunft der Technologie“ (Mashable) Listen ordnen scheinbar ungeordnete Zusam- menhänge und machen Muster in bis dahin un- strukturierten Umfeldern erkennbar. Da unser menschliches Hirn massiv auf die Erkennung solcher Muster ausgerichtet ist, funktionieren 14 16 18 20 22 24 26 Lesen 1 Nur zu Prüfzweck n – Eige tum des Verlags öbv

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