sprachreif HAK/HTL 2, Schulbuch

121 Kommentieren Merkenswert: Kommentieren • Ziel ist es, die eigene Meinung bezugnehmend auf ein Thema, eine Frage, ein Ereignis, einen Sachverhalt, eine Aussage, eine Textpassage etc. anzumerken. • Wichtig ist, dass der Bezug gegeben und eine Meinungsäußerung deutlich gekennzeichnet ist (z. B.: „Ich denke, dass …/Meine Meinung dazu ist …“ ). • Wege zum Ziel: genaues Lesen bzw. Zuhören, Herausfiltern und Zusammenfassen der wichtigsten Inhalte, Erkennen von Positionen, Überlegen des eigenen Standpunktes, sprachliche Kennzeich- nung als eigene Meinung • Wird besonders für folgende Textsorten benötigt: Empfehlung, Erörterung, Kommentar, Leserbrief, Meinungsrede, offener Brief, Textinterpretation • Hinweis: Kommentieren kann auch erklärenden/erläuternden Charakter haben. Ziel ist dabei, ein besseres Verständnis zu schaffen oder Zusammenhänge aufzuzeigen. Lesen Sie den Ausschnitt aus dem Sachbuch Generation Z von Christian Scholz. Klären Sie gegebenen- falls schwierige Begriffe. Du lebst nur einmal – also lieber „Nein“ sagen […] „YoLo“ drückt das Lebensgefühl der Gene- ration Z perfekt aus: Danach geht es immer da- rum, zu prüfen, ob eine Aktivität wirklich wert ist, vor dem Hintergrund von „YoLo“ durchge- führt oder besser vollkommen gestrichen zu werden. „YoLo“ unterscheidet sich dabei vom Slogan „Carpe Diem“, der tendenziell mehr für das Star- ten von Aktivitäten plädiert um möglichst viel aus einem Tag zu machen. Für die Generation Z ist „YoLo“ eher Ausschlusskriterium und eine Begründung dafür, irgendetwas zu vermeiden. Die Pointe dabei ist die „Und“-Verknüpfung, wodurch sich auch die Unterscheidung zu ande- ren Generationen ergibt: Generation Y macht das, was sie weiterbringt – egal ob mit oder ohne Spaß. Die Babyboomer schauen auf den Spaß und die Generation X (aber das ist wieder die etwas vereinfachte Generationenlogik) verwei- gert tendenziell ohnehin vieles. Die Generation Z prüft, ob es Spaß macht und ob es einen in ir- gendeiner Weise weiterbringt: Bei Wissen, Geld, Partnerschaft, Jobsuche, Wohnungswahl, Koch- rezepten oder Einkäufen. Heute verwendet die Generation Z dieses Mode- wort weniger, weil es – wie jedes Modewort – nur eine kurze Lebenszeit besitzt. Aber „YoLo“ gilt weiterhin: „Was dir Spaß macht …“ impli- ziert Lebenslust und entspricht den Babyboo- mern, „… und was Dich weiterbringt“ dem Funktionalismus der Generation Y. „YoLo“ hat dabei zwei Gestaltungsbereiche: Zum einen muss neben dem Beruf ausreichend Platz für das Privatleben sein, zum anderen muss – egal ob Beruf oder privat – die entsprechende Aktivität selber Spaß und Nutzen mit sich bringen. Die Generation Z besteht somit aus Individualis- ten mit dem Ziel der persönlichen Lebenslust- und (!) Einkommensmaximierung. Damit zeigt die Generation Z ihre Anpassungsfähigkeit an ihre Umgebung: Denn sie sieht, was Topmana- ger verdienen und dass es nicht die treuen Teamplayer sind, die nach oben kommen. Sie erkennt auch, dass die Unternehmen Mitarbei- ter, die sie nicht mehr brauchen, knallhart aus- A23 Z-Logik: Weil man nur einmal lebt (YoLo), machen wir nur das, was uns Spaß macht und was uns irgendwie weiterbringt. 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 42 44 Schreiben Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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