sprachreif HAK/HTL 1, Schulbuch

65 „Fremd“ und „anders“ sind Begriffe, die im menschlichen Zusammenleben sehr oft eine bedeutende Rolle spielen. Je intensiver man sich mit Andersartigkeit und Fremdheit auseinandersetzt, desto gerin- ger werden Berührungsängste und desto fundierter (= gut begründet) kann man sich dazu äußern. Prinzipiell unterscheidet man zwischen meinungsbetonten und informierenden journalistischen Text- sorten . In diese Kategorien fallen dann jeweils die unterschiedlichen Darstellungsformen, die anhand inhaltlicher, sprachlicher und formaler Kriterien erkannt werden können. Seriöse Medien trennen Infor- mation und Meinung bzw. kennzeichnen subjektive Texte eindeutig. Das Internet ist ohne Zweifel der Ort, an dem jederzeit und überall Meinungen veröffentlich werden können. Seriöse Diskussionsbeiträge erkennt man am Dreischritt These–Argument–Beispiel/Beweis. Nichtlineare Texte erkennt man daran, dass Daten zu einem bestimmten Thema grafisch oder nume- risch dargestellt werden. Außerdem bestehen nichtlineare Texte nicht aus ganzen, zusammenhängen- den Sätzen (Fließtext). Auch nichtlineare Texte können subjektiv-wertend gestaltet sein. Der Bericht schildert ein Ereignis objektiv und ohne Wertung. Zuerst kommen die wichtigsten Fakten, dann folgen detaillierte Informationen und Hintergründe (umgekehrter Pyramidenaufbau). Die W-Fra- gen sollte der Text beantworten und die verwendete Zeitform des Berichts ist das Präteritum . Die mündliche Nacherzählung eines literarischen Textes ist dann erfolgreich, wenn unwesentliche De- tails weggelassen werden und die Zuhörerinnen/Zuhörer dem Vortrag leicht folgen können. Österreichische Tageszeitungen unterscheiden sich nicht nur in Preis und Format, sondern auch in Auf- lage und Qualitätsanspruch. Allen gemeinsam ist der Alltag in den Redaktionen, wo die meisten Artikel entstehen. Interviews leben von bewusst formulierten Fragen. Wer fragt, der führt das Gespräch. Man unterschei- det generell offene von geschlossenen Fragen. In Interviews wird meist mit offenen Fragen gearbeitet, die es den Interviewten möglich machen, über Inhalt und Umfang der Antwort selbst zu entscheiden. Interviews werden minutiös vorbereitet: In einem Gesprächsleitfaden werden das Thema näher be- schrieben und die Fragen nach bestimmten Kriterien sinnvoll gereiht. Während des Gesprächs sollte auf eine angenehme Atmosphäre geachtet werden, die unter anderem durch aktives, wertungsfreies Zuhören und Blickkontakt gewährleistet wird. Lesen Reflexion Medien Sprach­ reflexion Schreiben Zuhören und sprechen Reflexion Literatur Zusammen- fassung Nur zu Prüfzw cken – Eigentum des Verlags öbv

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