sprachreif HAK/HTL 1, Schulbuch

36 Grundlagen der normativen Fertigkeiten Schreibrichtigkeit – Ein Überblick Der Bereich der Schreibrichtigkeit bezeichnet die Rechtschreibung und ihre Regeln und wird im Laufe der nächsten Jahre sowie im Rahmen der standardisierten Reife- und Diplomprüfung eine wichtige Rolle in der Beurteilung Ihrer schriftlichen Arbeiten spielen. Die folgenden Teilbereiche werden hier kurz vorgestellt. Für ausführlichere Erklärungen und Übungen siehe Arbeitsheft. Laut-Buchstabenzuordnung: Hier geht es um falsche, falsch gesetzte oder fehlende Buchstaben bei der Schreibung eines Wortes ( nict statt nicht , Katre statt Karte ) sowie um Abweichungen vom Stammprinzip ( hendisch statt händisch ). Groß- und Kleinschreibung: In diesem Bereich geht es darum, grundlegende Kenntnisse wie die Großschreibung von Nomen ( das Inventar ) sowie von nominalisierten anderen Wortarten (z. B. Verben: ihr fröhliches Lachen, beim Verfassen, Adjektive: das Rot der Ampel, nichts Negatives ) zu beweisen. Darunter fällt auch die Großschreibung der höflichen Form der Anrede ( Darf ich Sie darauf hinweisen, dass Ihr Handy zu Boden gefallen ist? ). Markierung von Kurzvokalen/Langvokalen: Hier ist zu beachten, dass betonte Kurzvokale üblicher­ weise von zwei Konsonanten markiert werden ( Steppe, Damm, Kanne ). Langvokale sind entweder nicht markiert ( Nase, Maschine, nämlich ) oder durch klare Signale wie das „ie“ ( hier, Tiefe ) oder das Dehnungs-h ( sehen, gegähnt ) gekennzeichnet. s-ss-ß-Schreibung/das-dass: Im Bereich der s-ss-ß-Schreibung muss auf das Stammwort geachtet werden. Schreibt man dieses mit „s“, werden alle Wörter der Wortfamilie mit s geschrieben ( lesen => las, lies etc.). Schreibt man das Stammwort mit „ss“ oder „ß“, werden alle Wörter der Wortfamilie mit „ss“ oder „ß“ geschrieben ( reißen => riss, gerissen, reißt etc.). Die Unterscheidung zwischen „ss“ und „ß“ wird anhand der vorangehenden Vokale getroffen. Ist der Vokal vor dem s-Laut kurz, steht „ss“, ist der Vokal lang oder ein Zwielaut („au“, „eu“, „ei“, „ui“), steht „ß“. Ein „das“ übernimmt im Satz die Funktion eines Artikels (das Haus) oder eines Relativ- oder Demons­ trativpronomens ( ein Mädchen, das in meine Klasse geht; Das ist sehr ärgerlich! ). Diese Pronomen sind durch „welches“, „dies“, „dieses“ oder durch das dialektale „des“ ersetzbar. Ein „dass“ hat immer die Funktion einer Konjunktion, es verbindet Sätze bzw. Satzteile miteinander ( Ich weiß, dass du dort warst. ). Es ist nicht ersetzbar. Getrennt- und Zusammenschreibung: Im Regelfall sind einzelne Wortarten auseinanderzuschreiben. Generell kann hier aber gesagt werden, dass die Zusammenschreibung immer dann unbedingt nötig ist, wenn sich ein Bedeutungsunterschied oder eine übertragene Bedeutung eines Wortes ergibt ( sitzenbleiben = Klasse wiederholen, und sitzen bleiben = nicht aufstehen, zu trauen oder zutrauen ). Schreibung von Fremdwörtern: Das Deutsche beinhaltet wie alle lebenden Sprachen Elemente aus anderen Sprachen. Diese Fremdwörter sind in ihrer Schreibung zum Teil an die deutsche Laut-Buch­ stabenzuordnung angepasst, man schreibt hochfrequente (= sehr häufig verwendete) Fremdwörter oft nach deutschem Vorbild ( Friseur => Frisör ). Andere fremde Wörter oder Wortbestandteile werden noch so wie in der Ausgangssprache geschrieben ( Download, Thematik ). Im folgenden Text sind zahlreiche Fehler in Bezug auf die Schreibrichtigkeit enthalten. Finden Sie diese, unterstreichen Sie sie und schlagen Sie eine Korrektur vor. AH S. 4 ff. M AH S. 11 f. M AH S. 4 f. M AH S. 8 ff. M AH S. 20 f. M AH S. 26 ff. M AH S. 32 ff. M A47  Sprach­ reflexion 1  Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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