sprachreif HAK/HTL 1, Schulbuch

20 Die drei literarischen Gattungen im Überblick Die uns heute bekannte und populärste Einteilung der literarischen Gattungen in Epik, Lyrik und Dramatik kristallisierte sich erst im 18. Jahrhundert heraus. Diese Dreiteilung des Gattungsbegriffs wurde vor allem von Johann Wolfgang von Goethe getragen. Die Ursprünge reichen aber bis in die Antike zurück. Im alten Griechenland hatte Aristoteles bereits eine Unterscheidung vorgenommen, allerdings lediglich zwischen dramatischen und nicht-dramatischen Texten. Beachten Sie, dass die folgenden Originaltexte den damaligen Rechtschreibnormen entsprechen. Lyrik Mit Lyrik sind Sie durch Kinderlieder, Songs und einfache Schüttelreime bereits in Kontakt gekom­ men. Der Begriff „Lyrik“ leitet sich vom altgriechischen Wort „Lyra“, einem antiken Musikinstrument, ab und ist ein Sammelbegriff für Lieder und Gedichte verschiedenster Art. Die Lyrik ist die älteste Form der Dichtung. Wichtige Merkmale sind eine kunstvolle Sprache, Sprachrhythmus sowie Reim, Verse und Strophen. Nicht selten werden lyrische Gedichte Bilder aus Sprache genannt, die mehr aussagen, als man auf den ersten Blick erkennt. Die Dichterinnen und Dichter versuchen häufig, ihre Erlebnisse, Gefühle, Aussagen und Wahrheiten durch besondere sprachliche Formen wie Symbole, Vergleiche, Bilder und Metaphern zu verschlüsseln. Kleines Lyriklexikon Lyrisches Ich der/die im Gedicht zum Vorschein kommende Sprecher/in Vers eine Zeile im Gedicht Strophe mehrere Zeilen, die zusammengehören; ein Absatz Refrain wiederkehrende Verse zwischen den Strophen Reim Gleichklang der Endsilben von mindestens zwei Wörtern Reimschema Nach der Stellung des Reims im Vers unterscheidet man z. B.: • Paarreim (aufeinanderfolgende Verse, z. B. 1. und 2. Vers reimen sich) • Kreuzreim (1. und 3. Vers sowie 2. und 4. Vers reimen sich) • umarmender Reim (1. und 4. Vers reimen sich und „umarmen“ die reimenden Verse 2 und 3) Lesen Sie die beiden folgenden Gedichte. Beschrei­ ben Sie dann gemeinsam mit Ihrer Partnerin/Ihrem Partner die Besonderheiten der lyrischen Texte (Reimschema, Strophen, besondere sprachliche Formen/Stilmittel). Was macht diese Texte zu lyrischen Texten? Füllen Sie die fehlenden Begriffe in das Merkenswert daneben ein. A20  B Merkenswert: Lyrik älteste Form der D . Sprache. Verse und S , sie r sich. Gefühle, Erlebnisse, Wahrheiten und Aussagen werden durch verschlüsselt. z. B. Gedicht, Ode, Sonett, Lied Reflexion Literatur 1  Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des V rlags öbv

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