sprachreif HAK/HTL 1, Schulbuch

17 Arbeitsmethoden zum Erschließen eines Textes Um Texte in ihrem vollen Umfang zu erfassen, müssen Sie sie oft von verschiedenen Blickpunkten aus betrachten. Dazu dienen Arbeitsmethoden, die Ihnen dabei helfen, mehrere Zugänge zu einem Text zu finden und alle wichtigen Informationen, die er enthält, zu erkennen. 1. Fragen zu Texten stellen: Häufig fühlt man sich nach dem Lesen eines Textes von den vielen enthaltenen Informationen überwältigt. Daher kann es hilfreich sein, direkt nach dem Lesen Fragen zu Texten zu formulieren und sie im Anschluss zu beantworten. Dadurch wird Ihnen meist schnell klar, welche Aspekte wichtig und welche von geringerer Bedeutung sind. Es sollte sich dabei allerdings um detaillierte Fragen handeln, die ein genaues Lesen erfordern (siehe Merkenswert). 2. Schlüsselbegriffe markieren und erklären: Beim Lesen eines Textes sollten Sie jene Begriffe, die von zentraler Bedeutung sind, gleich unterstreichen, um zu vermeiden, dass der Text mehrmals gelesen werden muss, bevor Sie damit beginnen können, seinen Inhalt zu erfassen. Allerdings ist zu beachten, dass keine ganzen Sätze oder Satzteile unterstrichen oder hervorgehoben werden, da dies lediglich dazu beiträgt, den Text undurchsichtiger zu machen. Generell gilt die Regel, dass pro Absatz maximal drei Begriffe unterstrichen werden sollten. Im Anschluss sollten Sie die markierten Begriffe und ihre Bedeutung für den Text in eigenen Worten wiedergeben, um ein besseres Verständnis dafür zu entwickeln. 3. Fachbegriffe herausfiltern und in eigenen Worten wiedergeben: Beim Markieren der Fachbegriffe geht es hauptsächlich darum, unbekannte oder schwierige Wörter in einem Text zu klären und dafür zu sorgen, dass sie das Verständnis des Inhalts nicht negativ beeinflussen. Dazu sollten sie im Text hervorgehoben und anschließend erklärt werden. Sollte sich die Bedeutung nicht aus dem Text ergeben, kann hier mithilfe des Wörterbuchs oder des Internets gearbeitet werden. 4. Grafiken erklären und beschreiben: Grafiken sind für das Textverständnis sehr wertvoll, sie sind aber häufig schwierig zu verstehen. Daher sollten Sie sicherstellen, dass Ihnen die Bedeutung klar ist, indem Sie sie in mehreren Sätzen in eigenen Worten beschreiben und erklären. Sie sollten damit beginnen, darzustellen, was genau zu sehen ist, und anschließend beschreiben, welche Schlüsse man aus den Daten ziehen kann. 5. Exzerpieren: Das Exzerpieren ist der letzte Schritt beim Bearbeiten eines Textes, insbesondere wenn man den Inhalt im Langzeitgedächtnis abspeichern möchte. Dabei wird der Textinhalt in seinen Kernaussagen in Stichworten wiedergegeben . Dazu werden einzelne Absätze mit passenden Überschriften versehen und dann deren Inhalt in Stichworten beschrieben. Man verwendet außerdem grafische Mittel, wie Pfeile oder Punkte, um die Beziehung zwischen einzelnen Informationen zu verdeutlichen. (Siehe dazu auch S. 107) Merkenswert: Fragen zu einem Text stellen W-Fragen wie die folgenden können Ihnen helfen, einen Text zu erschließen. Sie müssen jedoch individuell auf den vorliegenden Text abgestimmt werden. • • Wovon handelt der Text? Welche Themen werden angesprochen? • • Wer schreibt/spricht/kommuniziert? Für wen (Adressat)? Mit welcher Absicht? • • Welche Struktur wird dem Inhalt gegeben? • • Was sind die Kernaussagen? Werden diese begründet? • • Welche Vor- und Nachteile werden im Text dargestellt? • • etc. Lesen Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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