sprachreif HAK/HTL 1, Schulbuch

127 Dieser Mann sagt: „Das glaube ich dir nicht.“ Betrachten Sie seinen Ausdruck und seine Haltung zu dieser Aussage. Interpretieren Sie die jeweilige Situation. A9  Von wegen Vereinbarkeit Von Norbert Blüm | 20.10.2012 Ehe und Familie werden dem Arbeitsleben untergeordnet, und alle finden es modern – warum nur? Familie und Beruf sollen also vereinbar sein, und die Politik soll es richten. Niemand in Deutschland würde dem widersprechen. Dass es diese Vereinbarkeit dennoch nicht gibt, dafür sind schnell Schul- dige gefunden: Väter, die keine Familienarbeit leisten. Betriebe, die keine familienfreundlichen Arbeitsverhältnisse wie Teilzeitjobs an- bieten. Der Staat, der Betreuungsangebote nicht flächendeckend be- reitstellt. Aber wollen wir überhaupt die perfekte Vereinbarkeit? Und um wel- chen Preis? Die moderne Familie konnte entstehen, weil die private und die ökonomische Sphäre getrennt waren. Die moderne Familie ist nicht wie in Agrarzeiten Wohn- und Arbeitsstätte zugleich. Be- trieb und Familie sind getrennt; und die Familienpolitik zielte darauf ab, die Intimität von Eltern und Kindern zu schützen. Darum ging es, als sich die Familie endlich von der Arbeitswelt emanzipierte. Vereinbarkeit mit dem Beruf stand nicht auf dem Zettel. Im Gegen- teil: Durch Kindergeld und Freibeträge sollte die Unabhängigkeit der 2 4 6 8 10 12 14 16 Über Familien in ihrem gesellschaftlichen Umfeld diskutieren Die Familie als gesellschaftliches Konzept ist heute mehr denn je Thema sowohl im beruflichen als auch im poli- tischen Bereich. Die Problematik der Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist in allen gesellschaftlichen Schichten längst Thema und Streitpunkt. Doch aus welchem Grund ist die Familie plötzlich zum „Problem“ für die Arbeitswelt geworden? Lesen Sie den folgenden Zeitungsartikel, der sich mit der Vereinbarkeit von Arbeit und Familie beschäftigt. Notieren Sie im Text Schlüsselwörter und fassen Sie die einzelnen Absätze stichwortartig am Rand zusammen. A10  Zuhören und sprechen Nur zu Prüfzw cken – Eige tum des Verlags öbv

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