sprachreif HAK/HTL 1, Schulbuch

113 Der Ursprung des Dramas „Drama“, aus dem Griechischen, bedeutet „Handlung“, womit ein Schauspiel gemeint ist, weil die Handlung durch Monologe und Dialoge auf einer Bühne dargestellt wird. Dabei unter- scheidet man Tragödie, Komödie, die Tragiko- mödie, das Schauspiel und die modernen Formen wie das Hörbuch oder den Film. Der Ursprung liegt in kultischen Handlungen im antiken Griechenland. Dort erreichten im 5. Jahrhundert v. Chr. Spiele zu Ehren des Gottes Dionysos einen Höhepunkt. Anlässlich der Großen Dionysien wurden jährlich im März und April Tragödien und Komödien aufgeführt, wobei der Eintritt frei war. Tragödie: Der Philosoph Aristoteles verlangte von der Tragödie, dass sie den Menschen moralisch bessern solle. Die Zuschauerinnen und Zuschauer erleben die tragischen Affekte des Stücks und werden durch Gefühlsregungen gereinigt (Katharsis), woraus eine seelische Stabilisierung resultiert. Die Tragödie zeigt einen tragischen Helden in einer Entscheidungssituation, an der er scheitert, auch wenn er sich nach Kräften bemüht, der schicksalhaften Wendung des Geschehens zu entgehen. Der Held ist eine hohe Standesperson, Lessing revolutioniert dies im 18. Jahrhundert. Seine Helden sind Bürger und einfache Leute: Das bürgerliche Trauerspiel entsteht. Komödie: In der Antike wurden aktuelle politische Probleme überzeichnet dargestellt, Politiker und Gelehrte verspottet. Im Barock stand das Verlachen der Mitmenschen im Vordergrund, wobei in Komödien nur einfache Bürger und ihre Verhaltensweisen zum Gespött gemacht werden sollten. Während der Aufklärung wurde die Komödie auch zur Erziehung des Bürgertums zu tugendhaftem Verhalten genutzt. Im 20. Jahrhundert definierte Dürrenmatt die Komödie neu. Sie scheint oft der einzige Weg zu sein, dass sich die Menschen Dinge anhören, die sie sich sonst nicht anhören würden. Nachdem Sie das Video zur Ödipus-Sage gesehen haben, kehren Sie zum Drama Antigone , einer Tragödie des antiken Dichters Sophokles, zurück. Antigone ist eine Tochter von Ödipus und seiner Mutter Iokaste und kämpft um ihr Recht, die Götter zu ehren und ihnen zu dienen, nicht den Men- schen. Wenn Sie sich über das Dramas gründlich informiert haben, wissen Sie nun, wie eine Tragödie endet. Beenden Sie folgenden Satz: Antigone, die Heldin des Stücks, wird am Ende Zunächst berichtet Antigone ihrer Schwester Ismene, dass Kreon, Herrscher über Theben, ein Gesetz erlassen habe: Polyneikes, ihr Bruder, dürfe wegen Verrats am Vaterland nicht bestattet werden. Ismene weigert sich, ihr zu helfen, also will Antigone ihn alleine begraben und beginnt mit den von den Göttern vorgegebenen Ritualen einer Bestattung. Etwas später bringt ein Wächter Antigone deswegen zum Palast. Er berichtet, wie er sie auf frischer Tat ertappt habe. Sie wird von Kreon befragt: Ó 2xs7a4 A24  Merkenswert: Kennzeichen des Dramas • • Im Mittelpunkt steht die Handlung. • • Diese wird von Schauspielern vorgeführt, die dazu in bestimmte Rollen schlüpfen. • • Die Handlung entsteht durch Rede und Gegenrede, durch Monolog und Dialog. • • Wesentlich sind Mimik und Gestik der Schauspieler, Kostüme, Kulisse, Bühnen- bild und Beleuchtung. • • Zuschauer betrachten das Geschehen und nehmen durch Klatschen, Lachen, Weinen oder Zwischenrufe daran teil. Reflexion Literatur Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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