querdenken - Geschichte und Politische Bildung 4, Schulbuch

75 Globalisierung Vormarsch der Alliierten 1943/44 und die bedingungslose Kapitulation Obwohl die NS-Durchhaltepropaganda anders lautete, war die Überlegenheit der Alliierten trotz aller Anstrengungen und Entbehrungen der Bevölkerung bald nicht mehr zu übersehen. An allen Fronten erfuhren die deutschen Armeen Niederlagen: Im Osten war der Vormarsch der sowjetischen Truppen (Roten Armee) nicht mehr zu stoppen. In Afrika schlugen die USA und Groß- britannien die deutschen Truppen, die daraufhin im Mai 1943 kapitulierten. Italien gab nach dem Sturz Mussolinis im September desselben Jahres auf. Am 6. Juni 1944 landeten US-amerikanische, britische und kanadische Truppen in der Normandie und begannen mit der Befreiung Frankreichs. Von Osten, Westen und Süden drangen die Alliierten gegen das deutsche Reichsgebiet vor und eroberten ganz Deutschland. Als die Rote Armee Berlin einnahm, be- gingen Hitler und Goebbels Selbstmord. Mit der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands am 8. Mai 1945 ging der Zweite Weltkrieg in Europa zu Ende. Der Weltkrieg im pazifischen Raum: Atombomben beenden den Krieg Der Krieg im pazifischen Raum dauerte noch einige Monate an. Japan erlitt ab 1943 Niederlagen bei Kriegshandlungen gegen die USA, war jedoch nicht bereit zu kapitulieren. Der US-amerikanische Präsident Harry S. Truman ent- schloss sich daher, eine neue Waffe zum Einsatz zu bringen. Die Atombomben- angriffe auf die beiden japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki am 6. bzw. 9. August 1945 verliehen der Kriegsführung eine neue Dimension. Durch den Atombombenabwurf wurden etwa 100.000 Menschen, fast ausschließlich Zivilistinnen und Zivilisten, sofort getötet, weitere 130.000 verstarben bis Ende 1945 an Folgeschäden. In den nachfolgenden Jahren erlitten noch viele tausen- de Menschen Krankheiten, die von der freigesetzten radioaktiven Verstrahlung in diesen Gebieten verursacht wurden. Am 2. September 1945 kapitulierte Japan, damit war der Zweite Weltkrieg endlich beendet. Er hatte in Europa und Asien mindestens 55 Millionen Menschen das Leben gekostet. › In der letzten Phase des „totalen Krieges“ unternahm die nationalsozialistische Füh- rung schonungslose Abwehr- maßnahmen. Der sog. „Volks- sturm“, 16-jährige Knaben und nicht fronttaugliche Männer bis 60, sollte Deutschland „bis zum letzten Blutstropfen“ ver- teidigen. Verkehrs- und Versor- gungseinrichtungen sollten zerstört werden, das Land nur als „verbrannte Erde“ den Gegnern in die Hände fallen. Hitlerjunge mit Armbinde des Volkssturms in einem Verteidigungs- graben in Berlin, Foto, 1945 Opfer der ersten Atombombe in Hiroshima, Foto, 8. August 1945 Ein Junge und ein Mann gehen durch die Trümmer von Nagasaki, kurz nachdem die Atombombe große Teile der Stadt verwüstet hat, Foto, 1945 A4 Begründe die Entscheidung des Präsidenten der USA für den Einsatz der Atombomben gegen Japan. Recherchiert gemeinsam z. B. im Internet oder in einem Lexikon Gefahren für den Menschen im Fall einer radioaktiven Verstrahlung. Sucht ebenfalls im Internet, in welcher Form Japan dieser Ereignisse jährlich gedenkt und gestaltet ein Plakat dazu. (HMK, HOK) M4 T2 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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