querdenken - Geschichte und Politische Bildung 4, Schulbuch

127 Medien Politische Kommunikation in der Öffentlichkeit Medienvielfalt Das Angebot unserer modernen Medienlandschaft reicht von den klassischen Printmedien (Zeitungen und Zeitschriften) über audiovisuelle (z. B. Fernsehen, Film) bis hin zu digitalen Medien (z. B. Onlinemagazine, Social Media). Entspre- chend unterschiedlich sind auch die Quellen, aus denen Nachrichten bezogen werden. Während über 60% der 18- bis 24-jährigen Österreicherinnen und Österreicher dafür Onlinequellen heranziehen, bevorzugen über 80% der über 55-Jährigen sog. Offlinemedien (TV, Zeitungen etc.) als Hauptnachrichtenquelle. Aufgrund der oftmals sehr unterschiedlichen Darstellungsweise gleicher The- men je nach Medium sind die jeweiligen Nutzerinnen und Nutzer auch nicht immer in gleicher Weise und zu jedem Aspekt eines Ereignisses informiert. Medienkompetenz Gerade um Sicherheit im Umgang mit diesen sehr unterschiedlichen Infor- mationsquellen zu politischen Themen zu gewinnen, bedarf es sogenannter Medienkompetenz. Sie ist von großer Bedeutung für einen kritischen und selbstbestimmten Umgang mit Medien. Wichtige Elemente zur Aneignung von Medienkompetenz sind: • unterschiedliche Medien zu kennen und diese nutzen zu können (Du soll- test wissen, welche Informationsquellen es gibt und wo du diese findest; Bsp.: ein Sachbuch in einer Bibliothek) • kritische Distanz zu Medien halten zu können (Informationen, die du siehst, hörst oder liest, solltest du nicht ohne zu hinterfragen einfach für wahr halten; Bsp: Darstellung eines Themas in unterschiedlichen Nachrich- tenforen miteinander vergleichen) • selbst an der medial vermittelten Kommunikation teilnehmen zu können (Versuche deine eigene Meinung anderen gegenüber verständlich zu machen; Bsp: Kommentar in Social Media, Leserbrief an eine Zeitung, eine Erörterung im Zuge des Unterrichts zu verfassen) P Medienlandschaft: die Gesamtheit und Vielfalt von Medien in einem Land › Als Massenmedien werden Kommunikations- mittel bezeichnet, die sich an ein prinzipiell unbegrenztes, räumlich verstreutes Publi- kum richten (z. B. Wahlplakat, TV, Internet); vielfach werden so aber auch Zeitschriften mit besonders hoher Auflagenzahl genannt. › Traditionelle Printmedien (Zeitungen, Bücher) werden im Internet mitunter etwas herablassend als „Holz- medien“ bezeichnet, da Holz ein wichtiger Rohstoff bei der Papierherstellung ist und sie niemals so aktuell und umfangreich wie digitale Medien sein können. › Personen, die sehr häufig und regelmäßig die neues- ten Nachrichtenmeldungen im Internet abrufen, werden umgangssprachlich vielfach als „Nachrichtenjunkies“ bezeichnet. › Trommelklänge oder Rauchzeichen zählen zu den historisch ersten Mitteln, um Informationen in einem grö- ßeren Kreis bekanntmachen zu können. BASISKONZEPT – KOMMUNIKATION Es gibt verschiedene Formen von Kommunikation bzw. zwischenmenschlicher Verständigung: um beispielsweise Informationen weiterzugeben, etwas ver- ständlich zu machen, eine Meinung zu äußern, Gefühle auszudrücken oder all- gemein einen Austausch in Gang zu bringen. Gesellschaftliches Zusammenleben ist stark von der Verständigung untereinander geprägt. Dabei werden Sprache (verbale Kommunikation), Mimik und Gestik (nonverbale Kommunikation) und Zeichensysteme (z.B. Bilder) verwendet. Die Inhalte werden über verschiedene Medien transportiert und gedeutet: Wer sagt was, wo, zu wem und warum? A2 Benenne die wesentlichen Elemente, um Medienkompetenz erlangen zu können. Untersuche, bezugnehmend auf die Elemente zur Medienkompetenz, die Bedeutung von Kommunikation laut Basiskonzept. Vergleicht in Gruppen die Berichterstattung über ein aktuelles politisches Thema in zwei unterschiedlichen Medien. Stellt in einem kritischen Bericht die wichtigsten Unterschiede in der Darstellung dar. (AW, PMK, PSK) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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