querdenken - Geschichte und Politische Bildung 3, Schulbuch
9 Begegnungen Neues Weltbild der Neuzeit | extra Die Erde bewegt sich um die Sonne Die Kirche im Mittelalter vertrat die Mei- nung, die Erde stünde im Mittelpunkt des Universums. Diese Vorstellung wird als geozentrisches Weltbild bezeichnet. Der deutsche Domherr, Arzt und Astronom Nikolaus Kopernikus (1473–1543) fand mit Beobachtungen und dem Lesen von alten Schriften jedoch heraus, dass die Sonne im Zentrum steht und sich die Erde mit anderen Planeten um sie dreht. Man bezeichnet dies als heliozentrisches Weltbild. Die Kirche lehnte diese neue Erkenntnis jedoch strikt ab. Der italienische Wissen- schaftler Galileo Galilei (1564–1642) ent- wickelte die Erkenntnisse von Kopernikus weiter und wurde dafür von der Kirche zu Hausarrest verurteilt, er erhielt Veröffentlichungsverbot. Erst im 19. Jh. er- kannte die katholische Kirche das heliozentrische Weltbild offiziell an. Zentrum der Darstellung von Schedel › Der Übergang vom geozentrischen zum helio- zentrischen Weltbild wird auch als „kopernikanische Wende“ bezeichnet. René Boyvin, Nikolaus Kopernikus, Kupferstich nach einem zeitgenössischen Bildnis, 1580 › Die Kenntnisse zum Sonnensystem wurden seit der Frühen Neuzeit mit- hilfe von vielen technischen Hilfsmitteln laufend weiter- entwickelt. Darstellung des geozentrischen Weltbildes von Hartmann Schedel, Schedelsche Weltchronik, 1493 Darstellung des heliozentrischen Weltbildes nach Nikolaus Kopernikus, Kupferstich, koloriert, aus: Andreas Cellarius, Harmonia Macrocosmica, 1660 A2 Beschreibe die Darstellung des heliozentrischen Weltbildes von Kopernikus so genau wie möglich. Diskutiert in der Klasse über mögliche Gründe für die Ablehnung des heliozentrischen Weltbildes durch die katholische Kirche. (HMK, PUK) T1 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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