querdenken - Geschichte und Politische Bildung 3, Schulbuch

23 Begegnungen Alltagsrassismus | extra Rassismus im Alltag um 1900 Um 1900 war Rassismus alltäglich und wurde zum überwiegenden Teil auch nicht in Frage gestellt. So finden sich beispielsweise zahlreiche Werbungen, die auf rassistische Annahmen zurückzuführen sind. › Auch heute gibt es noch rassistische Werbung. In einem TV-Spot eines chine- sischen Waschmittel-Produ- zenten flirtet beispielsweise eine Chinesin mit einem dunkelhäutigen Mann, steckt ihn daraufhin in die Wasch- maschine und bekommt einen hellhäutigen Chinesen heraus. Ein deutsches Reisebüro zeigte auf Plakaten Personen mit schwarzer Hautfarbe und den Slogan „Schau der Wild- nis ins Gesicht“. P Neger: abwertende Bezeichnung für Personen mit schwarzer Hautfarbe; wird heute nicht mehr gebraucht Proteste in New York nach tödlichen Schüssen auf Afroamerikaner, Foto, 2016 › Ein rassistischer Vorfall von vielen, der von ZARA do- kumentiert wurde: Im Früh- jahr 2015 wurde ein Mann mit schwarzer Hautfarbe in einem Autobus in Wien beschimpft und bedroht: „Du bist ein Neger, ich bin weiß und besser als du. Neger gehören nicht nach Europa.“ „Warum wäscht deine Mama nicht mit Fairy Seife?“, Werbeplakat der Marke „Fairy Soap“, um 1910 „Wir werden ‚Chlorinol‘ verwenden und wie der weiße Neger sein“, Werbeplakat der Marke „Chlorinol“, um 1910 A16 Analysiert in Zweier-Teams die beiden Plakate Schritt für Schritt. Arbeitet die dargestellten Vorurteile und Stereotype heraus. Bewertet, inwiefern es sich um rassistische Werbung handelt. (HMK, PMK) M12 Rassismus im Alltag in den USA heute Nach wie vor werden Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe vielfach benachtei- ligt. Sie erhalten meist eine schlechtere Ausbildung und verdienen im Durch- schnitt weniger als Personen mit weißer Hautfarbe. In den letzten Jahren wur- de international vor allem über Polizeigewalt gegen Afroamerikaner diskutiert. Rassismus im Alltag in Österreich heute Auch in Österreich sind Vorurteile gegen Personen, die als „fremd“ wahr- genommen werden, nach wie vor Alltag. Im Jahr 2016 dokumentierte der Verein ZARA 1.107 Vorfälle. 20 Prozent davon fanden im öffentlichen Raum statt, 31 Prozent im Internet. A17 Beobachte in der kommenden Woche deine Umgebung (z. B. öffentliche Verkehrsmittel, Supermarkt) und die Medien. Notiere alle Formen von Rassismus, die du feststellst. Tauscht eure Ergebnisse in der Klasse aus. Nehmt Stellung zu dem von ZARA dokumentierten Vorfall. Diskutiert über Möglichkeiten, diesen Alltagsrassismus zu verhindern. (PHK) T1 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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