querdenken - Geschichte und Politische Bildung 2, Schulbuch
74 Herrschaftsformen Herrschaft Der Begriff „Herrschaft“ bezeichnet ein Über- bzw. Unterordnungsverhältnis zwischen unterschiedlichen Personen oder Gruppen: Es gibt Herrschende und Beherrschte. Das bedeutet, dass eine Einzelperson oder eine Personengruppe über andere Macht hat. Herrschende stellen bestimmte Regeln auf und beein- flussen so das Verhalten der Beherrschten. Der Ursprung der Herrschaft ist die Hausherrschaft, also die Herrschaft des Hausherrn über die Angehörigen des Hauses. Aus dieser entwickelte sich im Mittelalter die Grundherrschaft. O Alte Kulturen, S. 44 O Mittelalter, S. 102 O Gesetze, Regeln, Werte, S. 60–61 M1 A1 Beschreibe das Bild so genau wie möglich. Erkläre, in welcher Form „Herrschaft“ (in diesem Fall „Grundherrschaft“) dargestellt ist. Nimm kritisch zu der Behauptung „Herrschaft wird von Männern ausge- übt“ Stellung. Erörtere Möglichkeiten, von „Frauschaft“ zu sprechen. (HSK) Bauern bei der Ablieferung ihrer Abgaben, Holzschnitt, aus: Rodericus Zamorensis, Spiegel des menschlichen Lebens, Augsburg, 1479 Beschränkung von Freiheit Herrschaft bedeutet immer eine Beschränkung der persönlichen Freiheit. In Demokratien soll Herrschaft so organisiert werden, dass alle Bürgerinnen und Bürger über Beschränkungen von Freiheiten durch Gesetze mitbestimmen können. Dies ist aber nicht überall auf der Welt der Fall. Die Handlungsspiel- räume von Menschen sind in verschiedenen Ländern unterschiedlich groß. BASISKONZEPT – HANDLUNGSSPIELRÄUME Menschliches Handeln beeinflusst historische Entwicklungen. Für Entschei- dungen bestehen oft mehrere Möglichkeiten. Handlungsspielräume bedeuten, dass bewusst oder unbewusst zwischen diesen Möglichkeiten gewählt werden kann. Auf politischer Ebene bezieht sich diese Wahl immer auch auf Normen und Werte. Gesellschaftliche und politische Entwicklungen werden demnach von Ent- scheidungen beeinflusst, die Menschen treffen. Nur zu Prüfzwecken w n – Eigentum des Verlags öbv
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