querdenken - Geschichte und Politische Bildung 2, Schulbuch

37 Alte Kulturen Von der Republik zum Kaiserreich Durch die vielen Kriege und die Verwaltung der eroberten Gebiete entstanden soziale, militärische und politische Probleme. Die Masse der Bevölkerung verarmte, nur wenige Menschen gewannen Vorteile aus den Kriegen und erwarben Reichtum (v. a. Patrizier und Großgrundbesitzer). Reformversuche zur Verbesserung der sozialen Lage scheiterten am Widerstand der Oberschicht. Im Kampf um die Macht in Rom führten Politiker und Heerführer unter Einsatz ihrer Legionen blutige Schlachten gegeneinander. Es kam immer öfter zu Bür- gerkriegen (133 bis ca. 30 v. Chr.), in denen politische Gegner grausam verfolgt und hingerichtet wurden. Die politische Krise gipfelte schließlich in der Allein- herrschaft des Gaius Julius Caesar (100–44 v. Chr.). Nach einem fünfjährigen Bürgerkrieg hatte er seine politischen Rivalen besiegt und wurde vom Senat als Diktator auf Lebenszeit eingesetzt. Seine Gegner fürchteten jedoch seine zunehmende Macht und ermordeten ihn während einer Rede im Senat an den Iden des März (15. März) im Jahr 44 v. Chr. P Legion: Heereseinheit mit 3.000 bis 6.000 Soldaten O Herrschaftsformen, S. 81 Statue des Augustus an der Porta Palatina in Turin (Italien) › Im Prinzipat (27 v. Chr. –284 n. Chr.) wurden repu- blikanische Traditionen mit den Vollmachten des Kaisers verknüpft. A17 Einer der bekanntesten Aussprüche, die Caesar zugeschrieben werden, lautet: „Ich kam, sah und siegte“, „veni, vidi, vici“ (lat.). Recherchiere (z. B. Internet, Lexikon), in welchem Zusammenhang Caesar dies aus- gesprochen haben soll. (HMK) T2 Aus dem Bürgerkrieg, der nach Caesars Ermordung ausbrach, ging sein Adop- tivsohn Octavian 31 v. Chr. als Sieger hervor. Er legte die Regierungsmacht in die Hände des Volkes und des Senats zurück, wodurch das republikanische Re- gierungssystem in Rom offiziell in Kraft blieb. Der Senat verlieh ihm den Titel Augustus (der Erhabene) und er sah sich als „erster unter Gleichen“. Augustus erschuf sich aber tatsächlich die machtvolle Position eines Alleinherrschers, er war zeitgleich Konsul, Oberbefehlshaber aller römischen Legionen, Volkstribun und Statthalter der reichen Provinz Ägypten. Nach vielen Jahren Bürgerkrieg läutete er eine Periode von mehr Ordnung und Sicherheit ein. Bei seinem Tod 14 n. Chr. war seine Machtstellung so gefestigt, dass sein Adoptivsohn Tiberius als Nachfolger anerkannt wurde. Unter Augustus hatte sich Rom zu einem erb- lichen Kaiserreich (Prinzipat) gewandelt. Die Teilung und der Untergang des Römischen Weltreichs Nach fast 1.000 Jahren begann das Römische Reich zu zerfallen. In Europa und Asien begannen Wanderbewegungen, die später als Völkerwanderung bezeichnet wurden. Um das große Imperium besser gegen einfallende Völker verteidi- gen zu können, erfolgte im Jahr 395 die Teilung des Reiches in eine westliche und eine östliche Hälfte. Römisches Reich nach der Teilung im Jahr 395 n. Chr. A t l a n t i s c h e r O z e a n PONTUS ORIENS AEGYPTUS ASIANA THRACIAE DACIA MACEDONIA ILLYRICUM (PANNONIAE) ITALIA SUBURBICARIA ITALIA ANNONARIA GALLIAE BRITANNIAE SEPTEM PROVINCIAE HISPANNIAE AFRICA London Ravenna Rom Sirmium Athen Konstantinopel Antiochia Alexandria Memphis Karthago Marseille Córdoba Toledo Trier Jerusalem M i t t e l m e e r Schwarzes Meer D o n a u R h e i n Nordsee T i g r i s E u p h r a t 0 600 1200 1800 km Maßstab1:60 000 000 Oströmisches Reich Weströmisches Reich Grenzen der Diözesen Grenze des Ost- und Weströmischen Reiches 0 600 1200 1800 km Maßstab1:60 000000 Oströmisches Reich Weströmisches Reich Grenzen der Diözesen Grenze des Ost- und Weströmischen Reiches Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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