querdenken - Geschichte und Politische Bildung 2, Schulbuch
17 Quellenkunde Die Metallzeiten | extra Die Kupfer- und Bronzezeit – ca. 2200 bis ca. 800 v. Chr. Im Nahen Osten wurden Metalle bereits im 7. Jt. v. Chr. verarbeitet, in Europa fand der Übergang von der Jungsteinzeit zum Metallzeitalter ca. um 2200 v. Chr. statt. Die Verarbeitung von Kupfer war dabei ein wichtiger Fortschritt. Für die endgültige Verdrängung der Steinwerkzeuge war dieses Metall jedoch zu weich. Allmählich entdeckten die Menschen, dass sie die härtere Legierung Bronze erzeugen konnten, wenn sie die Metalle Kupfer und Zinn mischten. Werkzeuge und Waffen aus Bronze waren effektiver und konnten schneller produziert werden als jene aus Stein. Die Herstellung von Bronze erforderte eine Aufteilung der Arbeitsschritte (Arbeitsteilung). Berufe im Bergbau, für das Schmiedehandwerk, den Bronzeguss oder den Handel entwickelten sich. Die Menschen lebten bald in immer größeren Siedlungen. Erste Städte entstan- den. Durch den Handel gelangten einige Berufsgruppen zu immer größerem Reichtum und soziale Schichten (Ober- und Unterschicht) bildeten sich heraus. Die Eisenzeit – ca. 800 bis 1. Jh. v. Chr. Das Wissen über Eisenverarbeitung ver- breitete sich Anfang des 1. Jt. v. Chr. vom Gebiet der heutigen Türkei aus bis nach Mittel- und Westeuropa. Eisen war wi- derstandsfähiger und härter als Bronze, außerdem war es vielfältig einsetzbar. Die Herstellung von Eisen erforderte besondere Kenntnisse. In dieser Zeit gab es bereits zahlreiche befestigte Siedlungen. Eine davon – Hallstatt in Oberösterreich – wurde wegen ihrer großen Salzvorkommen bekannt. Zahlreiche Grabbeigaben, die Archäologinnen und Archäologen in Hallstatt fanden, deuten darauf hin, dass die Einwohner durch das Salz reich geworden waren. Die ältere Ei- senzeit wird deshalb auch Hallstattzeit genannt. P Kupfer: chemisches Element, relativ weich und damit gut formbar, zählt neben Gold und Silber zu den Münzmetallen P Legierung: Mischung aus mindestens zwei Metallen P Bronze: Legierung aus neun Teilen Kupfer und einem Teil Zinn › „Ötzi“ lebte während des Übergangs von der Jungstein- zeit zur Kupferzeit. P Kelten: waren zur Eisen- zeit in fast ganz Europa verbreitet; von den Römern wurden sie Gallier genannt O Alte Kulturen, S. 39 P La-Tène-Kultur (auch La-Tène-Zeit): Bezeichnung für die jüngere Eisenzeit, benannt nach einem wichtigen Fundort in der Schweiz Zeichnung eines in Hallstatt gefundenen Gräberfeldes (Ausschnitt), Farblithografie, 1846, Naturhistorisches Museum (Wien) A12 Benenne alle Funde, die du erkennen kannst. Erkläre die Vorgangsweise des Teams bei der Dokumentation der Ausgra- bungen in Hallstatt. Stelle diese Vorgangsweise heutigen Möglichkeiten der Dokumentation (z. B. in Form von Fotos) gegenüber. (HMK) Auf dem Gebiet des heutigen Österreich siedelten sich ab dem 5. Jh. v. Chr. die Kelten an. Um 200 v. Chr. gründeten sie das Königreich Noricum und errichte- ten auf dem Magdalensberg in Kärnten ein Handelszentrum. Die jüngere Eisenzeit (auch La-Tène-Zeit ) endete damit, dass die Kelten von den Römern im 1. Jh. v. Chr. besiegt wurden. Damit ging die Urgeschichte in großen Teilen Europas zu Ende. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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