querdenken - Geschichte und Politische Bildung 2, Schulbuch
115 Mittelalter Rot-Weiß-Rot Zur Herkunft der österreichischen Nationalfarben Rot-Weiß-Rot gibt es eine Legende: Der Babenberger Leopold V. kämpfte im dritten Kreuzzug. Am Ende einer Schlacht war seine weiße Kleidung von Blut rot getränkt. Als er seinen Gürtel abnahm, war ein weißer Streifen erkennbar. Kaiser Heinrich VI. soll ihm kurz darauf das rot-weiß-rote Wappen offiziell verliehen haben. Diese Geschichte wurde in verschiedenen Urkunden weitererzählt. Auch im Stamm- baum der Babenberger ist sie dargestellt. Das „Haus Österreich“: die Habsburger Nach dem Tod des letzten Babenbergers ging deren Herrschaftsgebiet an den böhmischen König Ottokar II. Prˇemysl, der die Schwester des letzten Baben- bergers geheiratet hatte. Kurz darauf starb auch der römisch-deutsche König Friedrich II. Zu seinem Nachfolger wurde Rudolf von Habsburg gewählt. Dieser verlangte von Ottokar II. die ehemals babenbergischen Länder. Als dieser sich weigerte, kam es zu einem Krieg, den Rudolf 1278 in der Schlacht am March- feld für sich entschied. Bis zum Jahr 1918 wurden die ehemaligen Gebiete der Babenberger von den Habsburgern beherrscht. O Religionen, S. 163 Ausschnitt aus dem Stammbaum der Babenberger, kniend links Leopold V., um 1490, Stift Klosterneuburg (Niederösterreich) P Rudolf von Habsburg (1218–1291): begründete die Herrschaft der Habsburger im Gebiet des heutigen Öster- reich Erzherzogshut: eines der Herrschaftssymbole der Habsburger, Stift Klosterneuburg (Niederösterreich) › Die Bezeichnung „Erz- herzogtum“ gibt es auf der ganzen Welt kein zweites Mal. M4 A22 Arbeite die Entwicklung der babenbergischen und habsburgischen Herrschaft auf dem Gebiet des heutigen Österreich heraus. (HMK) Entwicklung des Herrschaftsbereichs der Babenberger und der frühen Habsburger Linz Graz Klagenfurt Lienz Innsbruck Passau Kufstein Bozen Meran Trient Cilli Triest Mühlhausen Zürich Habsburg S A R K K R A I N G Ö R Z S A L Z B U R G B A Y E R N Salzburg B Ö H M E N M Ä H R E N E n n CILLI GÖRZ n n BURGAU T r u n S z c h K R O A T I E N K Ä R N T E N V O R D E R - Ö S T E R R E I C H Ö S T E R R E I C H OBER DER ENNS UNTER DER ENNS V E N E D I G M A I L A N D ISTRIEN BREISGAU SUNDGAU EIDGENOSSEN- SCHAFT UNGARN D o n u R h e n E P o S v M u r TIROL M O N T F O R T Melk Wr. Neustadt Seckau Bruck Wien T E I E R M R G D o n a u s M u r zu I a D r a u a l a zu CILLI a i t s c h a e D r a u M a r c h M 0 640 1280 1920 km Maßstab 1:6 400 000 Ostarrichi Erweiterungen bis 996 Erweiterungen bis 1030 Erweiterungen bis 1156 Erweiterungen bis 1246 Besitz 1285 Erweiterungen bis 1335 Erweiterungen bis 1363 Erweiterungen bis 1400 Erweiterungen bis 1500 Erweiterungen bis 1504 verlorene Gebiete Fürsterzbistum Salzburg Babenberger Habsburger 0 640 1280 1920 km Maßstab 1:6 400 000 Ostarrichi Erweiterungen bis 996 Erweiterungen bis 1030 Erweiterungen bis 1156 Erweiterungen bis 1246 Besitz 1285 Erweiterungen bis 1335 Erweiterungen bis 1363 Erweiterungen bis 1400 Erweiterungen bis 1500 Erweiterungen bis 1504 verlorene Gebiete Fürsterzbistum Salzburg Babenberger Habsburger 0 640 1280 1920 km Maßstab 1:6 400 000 Ostarrichi Erw iterungen bis 996 Erw iterungen bis 1030 Erw iterungen bis 1156 Erw iterungen bis 1246 Besitz 1285 Erweit rung n bis 1335 Erweiterungen bis 1363 Erweiterungen bis 1400 Erweiterungen bis 1500 Erweiterungen bis 1504 verlorene Gebiete Fürsterzbistum Salzburg Ba enb ger Habsburger 0 64 128 192 km Maßstab 1:6 400 000 Ostarrichi Erweiterungen is 96 Erweiterungen bis 1030 Erweiterungen is 1156 Erweiterungen bis 1246 Besitz 1285 Erweiterungen bis 1335 Erweiterungen bis 1363 Erweiterungen bis 1400 Erweiterungen bis 1500 Erweiterungen bis 1504 verlorene Gebiete Fürsterzbistum Salzburg Babenberger Habsburger Privilegium maius Der Habsburger Rudolf IV. (der Stifter) wollte in seinen Ländern weitgehend unabhängig vom Kaiser herrschen. Um dies zu erreichen, ließ er 1358/59 eine Urkunde fälschen, das sogenannte Privilegium maius (großer Freiheitsbrief). In diesem wurden ihm einige Sonderrechte (u. a. Unteilbarkeit und Erblichkeit der Länder, Herrschaftssymbole) zugesagt. Der römisch-deutsche Kaiser Karl IV. aus dem Geschlecht der Luxemburger erkannte das Dokument aber nicht an, da sein Berater die Fälschung erkannt hatte. Als dann aber rund 100 Jahre spä- ter ein Habsburger römisch-deutscher Kaiser wurde, erklärte er das gefälschte Dokument für gültig. Damit wurde Österreich ein Erzherzogtum. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum H des Verlags öbv
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