Ex libris Latein-Lektüre, Trainingsband
6 Schlüsseltexte aus der europäischen Geistes- und Kulturgeschichte Nach Jolkos zurückgekehrt, tötet Medea Pelias durch eine List, worauf Jason und sie verbannt werden. Kreon, König von Korinth, lädt die beiden zu sich. Dort nimmt das Schicksal eine überraschende Wendung. Medea (…) cum ex Iasone iam filios (…) procreasset 1 summaque concordia viverent, obiciebatur 2 ei hominem tam fortem ac formosum ac nobilem uxorem advenam 3 atque veneficam 4 habere. Huic Creon a (…) rex Corinthius filiam suam minorem Glaucen b dedit uxorem. Medea cum vidit se erga 5 Iasonem bene 6 merentem 6 tanta contumelia esse affectam, coronam ex 7 venenis 7 fecit auream eamque muneri 8 filios suos iussit novercae dare 8 . Glauce b munere accepto cum Iasone et Creonte a conflagravit. Medea ubi regiam ardere vidit, natos suos (…) interfecit et profugit a Corintho. Hygin, Fabulae 22 (gekürzt) II 2 4 6 8 1 procreare 1 : gebären; procreasset = procreavisset 2 obícere 3M : vorwerfen 3 ádvena ( m./f. ): ausländisch 4 veneficus , -a, -um: Gift mischend 5 erga ( + Akk .): gegenüber 6 bene meréri 2 : sich große Verdienste erwerben 7 ex venenis : durch Magie 8 muneri dare 1 : zum Geschenk machen a Creon , -ntis m .: Kreon ( König von Korinth ) b Glauce , -es f . ( Akk. : Glaucen): Glauke ( Kreons Tochter ) Reproduktion, Transfer und Reflexion • Fasse den Inhalt von Abschnitt I in eigenen Worten knapp zusammen (R) . • Paraphrasiere Abschnitt II und charakterisiere Medea (R) . • Ziehe zum Vergleich den Ausschnitt aus dem Zeitungsartikel „Hitlers Tod und ein sechsfacher Kindermord“ heran und nenne Gemeinsamkeiten und Unterschiede (T) . • Ziehe zum Vergleich den Text über Herkules’ Tod (Ex libris, Latein – Textband, S. 129) heran. Nenne Gemeinsamkeiten und Unterschiede (T) . • Beschreibe Feuerbachs Gemälde und setze es zu Abschnitt I in Beziehung (T) . • Überlege, wie sich Medea anders hätte verhalten können (X) . Die Zeitung „OÖNachrichten“ berichtet über die Ereignisse nach Hitlers Tod: Zum Grabmal wurde der Führerbunker auch für sechs wehrlose Kinder – Helga, Hilde, Helmut, Holde, Hedda und Heide. Joseph und Magda Goebbels befahlen am 1. Mai einem SS-Mann, ihren Sprösslingen – die Jüngste war vier, die Älteste zwölf – Morphium zu spritzen. Als sie tief und fest schliefen, ließ Magda Goebbels Zyankalikapseln in ihren Mündern zerdrücken. Dann ging sie mit ihrem Mann in den Garten, beide schluckten selbst Gift. „Meine Kinder sollen lieber sterben, als in Schande und Spott zu leben“, hatte Magda Goebbels Tage zuvor zur Kunstflie- gerin Hanna Reitsch gesagt. Reitsch hatte darauf gedrängt, die Kinder aus dem Bunker zu bringen. Joseph Goebbels wiederum habe, wie der „Spiegel“ [ein deutsches Nachrichtenmagazin] vermutet, die Angst getrieben, Stalin könn- te seine Kinder nach Moskau schaffen, um sie dort zu Kommunisten umzuerziehen – kranke Welt im Führerbunker. Vergleichstext Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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