Ex libris Latein-Lektüre, Trainingsband

115 Ex libris, Latein – Trainingsband | Lösungen • Stilmitttel Chiasmus: gloria … generis – generis … auctor (Z. 9–10) Hyperbaton: z. B. anhelis … equis (Z. 3–4); fessos … axes (Z. 4) Parallelismus: ex auro ramos, ex auro poma (Z. 8) • charakteristische Eigenschaften Atlas: riesengroß, mächtiger König, besitzt Vieh und einen Garten mit goldenen Bäumen; lebt weit weg von den Menschen Rechercheaufgabe Atlas: 1. Gebirge in Nordwestafrika – mythologische Erklärung: Wohnstätte des Atlas, der dann von Perseus versteinert wurde 2. Sammlung von Landkarten, meist in Buchform – 1595 erschien das Werk „Atlas sive Cosmographicae Meditatio- nes de Fabrica Mundi et Fabricati Figura“ von Gerhard Mercator; im Vorwort bezieht sich der Autor auf den mythischen König Atlas von Mauretanien, der ein guter Kenner der Gestirne gewesen sein soll 3. der erste Halswirbel, der den Kopf trägt Es gibt noch weitere Verwendungen des Begriffs „Atlas“, die insgesamt weniger bekannt sind. Atlantis: Der Name bedeutet „Insel des Atlas“; Atlas, ein Sohn des Poseidon, war der erste König von Atlantis. Atlantischer Ozean: Der Name bedeutet „Meer des Atlas“ – hinter den „Säulen des Herakles“ (= Straße von Gibraltar) soll der Riese Atlas das Himmelsgewölbe getragen haben. Arbeitsaufgaben 1. Trenne … religatam (Z. 1): Präfix re (zurück) + ligare (binden); genitor (Z. 20): gignere/genere (zeugen) + Suffix -tor ( Ausführen­ der ) 2. Liste … mögliche Lösungen: lacrimis (Z. 13); lugubris (Z. 20); 2. miseri (Z. 21); fletus (Z. 22); plangorem (Z. 23) 3. Finde … Alliteration: z. B. fiducia formae (Z. 16); Hyperbaton: z. B. duras … cautes (Z. 1); tepido … fletu (Z. 3); Metonymie: z. B. lumina (Z. 3); ignes (Z. 4) 4. Gib … tuum(que) (Z. 9): Andromeda; illa (Z. 21): Mutter der Andromeda/Kassiopeia 5. Analysiere … — — — — — — — — — X — — — — — — — — X 6. Gliedere … Abschnitt 1 von Quam (Z. 1) bis geras (Z. 10): Perseus verliebt sich in Andromeda und fragt nach ihrem Schicksal. Abschnitt 2 von Primo (Z. 10) bis indicat (Z. 17): Reaktion der Andromeda Abschnitt 3 von et nondum (Z. 17) bis adhaerent (Z. 23): Das Ungeheuer erscheint und Trauer ergreift Andromeda und ihre Eltern. Reproduktion, Transfer und Reflexion (Abschnitt I–V) • Charakterisierung und Stellungnahme Perseus tritt gegenüber Atlas selbstbewusst auf, er erwähnt seine Abstammung und seine Heldentaten; als Atlas ihn verjagen will, versucht er es zuerst mit Worten („placidis miscentem fortia dictis“, Abschnitt II, Z. 11), dann aber wehrt er sich, und da er an Körperkraft unterlegen ist, verwendet er das Medusenhaupt und versteinert Atlas. Als er Andromeda erblickt, verliebt er sich in sie; er ist so fasziniert, dass er fast vergisst, die Flügel zu bewegen. Hartnäckig fragt er sie immer wieder, wer sie ist und warum sie gefesselt ist. Beim Kampf mit dem Ungeheu- er ist er mutig und entschlossen. • Aussehen des Ungeheuers Der Rücken ist von Muscheln übersät („terga cavis super obsita conchis“, Z. 12); das Schwanzende hat die Form eines Fisches („tenuissima cauda desinit in piscem“, Z. 13–14). • Gleichnisse Z. 1–4: Perseus’ Kampf gegen das Ungeheuer wird verglichen mit dem Kampf eines Adlers mit einer Schlange. Z. 9–10: Das verletzte Ungeheuer wird verglichen mit einem verwundeten Eber, der sich vor einer bellenden Hundemeute schreckt. Funktion der Gleichnisse: Veranschaulichung der Handlung, retardierendes Moment – erhöht die Spannung • Gefühle der Andromeda Z. 10–17: Andromeda ist schüchtern und sittsam, sie bricht in Tränen aus; sie will erklären, was geschehen ist, damit es nicht den Anschein hat, als wolle sie ihre Schuld verbergen. • Bildvergleich Gemeinsamkeiten: Auf allen Bildern sind Perseus und Andromeda dargestellt. Andromeda ist ein schönes junges Mädchen, Perseus ist bewaffnet. Unterschiede: Andromeda ist in sehr unterschiedlichem Ausmaß bekleidet, von ganz nackt beim Cavaliere d’Arpino bis zu überwiegend verhüllt auf dem Fresko aus Pompeji; Darstellung des Perseus sehr unterschied- lich – bei Rubens in einer Rüstung seiner Zeit, manch- mal im Flug dargestellt, manchmal stehend; das Ungeheuer ist nur bei Veronese und dem Cavaliere d’Arpino abgebildet, das Medusenhaupt nur auf dem pompejanischen Fresko und beim Cavaliere d’Arpino. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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