Ex libris Latein-Lektüre, Trainingsband
114 Ex libris, Latein – Trainingsband | Lösungen Lösungen zu: Homo homini non lupus (S. 66) Reproduktion, Transfer und Reflexion • Zusammenfassung Dem nicht zu schaden, dem man nützen soll, ist zu wenig. Dem anderen helfen (z. B. dem Schiffbrüchigen) verdient Lob, ist aber selbstverständlich. Auf eine kurze Formel gebracht reicht zu sagen: Alles (die Welt, die Göttliches und Menschliches umfasst) ist eins und wir alle Glieder eines großen Körpers (Z. 9–11: „Omne hoc, quod vides, quo divina atque humana conclusa sunt, unum est. Membra sumus corporis magni.“) Gegenseitige Liebe und partnerschaftliches Verhalten ist deshalb uns angeboren und bewirkt, dass wir gerecht handeln, anderen nicht schaden, sondern hilfreich die Hand reichen. Wir sind alle Teil des Gemeinschaftsge füges und sollen entsprechend handeln. So wird auch das Terenzzitat von Seneca gedeutet. • Stoisches Gedankengut Die Stoiker verstehen sich als Kosmopoliten (vgl. Z. 7–8: „Omne hoc, … quo divina atque humana conclusa sunt, unum est“ mit Cicero, De finibus 3,64: „communem urbem et civitatem hominum et deum et unum- quemque nostrum eius mundi esse partem“). Sie leben gemäß der Natur (Z. 9–10: „Natura nos cognatos edidit, cum ex iisdem et in eadem gigneret“). Ab Zeile 10 manifestiert sich auch noch der humanitas -Aspekt bzw. das richtige, ehrenhafte Verhalten (honestum) der stoischen Lehre (vgl. Ex libris, Latein – Textband S. 103). • Erläuterung und Stellungnahme Seneca vergleicht die menschliche Gesellschaft mit einem Gewölbebogen, in dem ein Stein den anderen hält. Nimmt man einen Stein heraus, stürzt alles in sich zusammen. Dieses Bild vom notwendigen gesellschaft- lichen Zusammenspiel ist freilich sehr idealisiert. Tatsächlich muss eine menschliche Gesellschaft auch das Ausbrechen von Einzelbausteinen verkraften können und sollte nicht gleich zum Einsturz kommen. Lösungen zu Woraus besteht der Mensch? (S. 68–71) Reproduktion, Transfer und Reflexion (Abschnitt I) • Argumentation Augustinus geht davon aus, dass der Mensch aus Leib und Seele besteht. Aufgrund von Navigius’ Zweifel präzi- siert er, dass zumindest das Wissen, dass man lebt, gesichert ist: „Leben lässt sich nur durch Leben“. • Schwierigkeiten des Navigius Navigius zeigt sich zunächst als Unwissender, lässt sich aber dann Schritt für Schritt davon überzeugen, dass er doch „etwas“ weiß, dass der Mensch lebt, dass der Mensch aus Leib und Seele besteht. Allerdings ist er sich nicht sicher, ob es noch „etwas anderes“ gibt, was den Menschen „ausmacht“ (wörtlich: vollkommen macht). • Vergleich mit Descartes In dem Satz „Scisne saltem te vivere?“ (Z. 8) bzw. auch in „Ergo duo ista … esse non dubitas, corpus et animam“ (Z. 15) Arbeitsaufgabe (Abschnitt I) 1. Liste … aliquid eorum (Z. 5): etwas davon/von diesen Dingen; quae (Z. 5): was/die; hoc (Z. 11): das/dieses; sola (Z. 14): die einzigen (auf haec zu beziehen) ; aliud (Z. 16): etwas anderes Reproduktion, Transfer und Reflexion (Abschnitt II) • Zusammenfassung Während Augustinus‘ Gesprächspartner nicht sicher sind, ob die Nahrungsaufnahme nicht auch für die Seele da ist, zeigt Augustinus – auf rein „biologischer“ Ebene, dass die Nahrungsaufnahme nur für das körperliche Wachstum zuständig ist bzw. ein Fehlen der Nahrungs- zufuhr das Wachstum beschränkt. • Vergleich Das Sprichwort scheint Körper und Seele eher gleich- wertig zu behandeln, weshalb Essen in unserer Kultur durchaus auch einen positiven Effekt auf das seelische Wohlbefinden haben kann. Augustinus dagegen argumentiert, dass Speise den Körper nährt, die Seele aber durch Erkenntnis und Wissenschaft (intellectu rerum atque scientia, Z. 24–25) genährt wird. Arbeitsaufgaben (Abschnitt II) 1. Trenne … edacitate (Z. 11): edax (gefräßig) / Suffix -tas ( Eigenschaft ); progredi (Z. 13): Präfix pro- (hervor-) / gradi (gehen); alimenta (V. 14): alere 3 (nähren) / Suffix -mentum ( Mittel ); macescere (Z. 17) (L6): macer (mager) / Suffix -escere ( Incohativum ) 2. Wähle … sermone (Z. 5) heißt übersetzt: Gespräch: pertineret (ad +Akk.) (Z. 7) heißt übersetzt: betreffen; crevi (Z. 11) heißt übersetzt: wachsen; modum (Z. 12) heißt übersetzt: Maß Lösungen zu: Perseus und Andromeda (S. 72–77) Reproduktion, Transfer und Reflexion • Zusammenfassung Am äußersten Rand der Welt wohnt der riesige Atlas. Dort weiden seine Viehherden und rings um sein Gebiet leben keine Menschen. In seinem Garten gibt es Bäume, deren Früchte, Äste und Laub aus Gold sind. Perseus bittet ihn um gastfreundliche Aufnahme; zuvor erzählt er ihm, dass er Jupiters Sohn ist und große Taten vollbracht hat. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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