Ex libris Latein-Lektüre, Trainingsband

6. Wähle … profunda avaritia (Z. 2) heißt sinngemäß übersetzt: von bodenloser Habgier; moras agitando (Z. 11) heißt sinnge- mäß übersetzt: durch Verzögerungstaktik 7. Bocchus erzählt … Jugurtha hat mir erzählt, dass die Römer ungerecht, habgierig und der gemeinsame Feind aller sind. Herrsch- sucht ist der Grund, warum sie Krieg führen wollen: Jetzt mit uns (Jugurtha und mir), früher mit den Karthagern und auch König Perses und in Zukunft mit allen, die ihnen begütert scheinen. Lösungen zu: Widmungsbrief (S. 47) Reproduktion, Transfer und Reflexion • Zusammenfassung Plinius schreibt, dass ihn Septicius oft ermuntert habe, seine sorgsam verfassten Briefe zu sammeln und zu veröffentlichen. Plinius ist dieser Forderung nun nachge- kommen. Er hofft, dass beide diesen Umstand nicht bereuen müssen. Auch weitere Briefe wird er dieser Sammlung noch hinzufügen. • Erklärung eines Ausdrucks Mit „non servato temporis ordine“ (Z. 3) macht Plinius klar, dass er beim Sammeln nicht auf die zeitliche Reihenfolge (also die Chronologie) geachtet hat. Sein Briefcorpus ist kein Geschichtswerk. Das Ordnungsprin- zip ist das der „variatio“ (Abwechslung), wie es beispiels- weise auch in den Gedichtsammlungen eines Catull oder Horaz zum Tragen kommt. Plinius tut dabei so, als ob er seinen Schreibtisch aufräumt („ut quaeque in manus venerat“, Z. 4). • Motivation Plinius führt seine Motivation auf die Aufforderung des Septicius zurück. Auch wenn er wohl selbst von der literarischen Qualität seiner Briefe überzeugt ist („si quas paulo curatius scripsissem“, Z. 2), gibt er sich bescheiden („nec te consilii nec me paeniteat obsequii“, Z. 5). Der junge Septicius darf sich von der Widmung geehrt fühlen. Möglicherweise hatte Plinius auch Sorge vor der Peinlichkeit, jemanden Höherrangigen (z. B. Tacitus) sein Werk zu widmen, dem dies vielleicht nicht zusagte. Lösungen zu: Auf der Jagd (S. 47) Reproduktion, Transfer und Reflexion • Zusammenfassung In heiterer Stimmung informiert Plinius Tacitus, dass er drei Prachtexemplare von Wildschweinen selbst gefangen hat, während er sich seinen literarischen Studien widmete. Statt Jagdutensilien hatte er nämlich bei den Fangnetzen sein Schreibzeug dabei. Er wollte die Zeit produktiv nützen. Die Jagdatmosphäre (andere hetzen die Tiere, die sich letztlich im Netz verfangen), aber auch die Natur ringsum inspirieren Plinius beim Schreiben. Körperliche und geistige Betätigung ergänzen einander (Diana und Minerva durchziehen die Wälder). • Stilmittel Polyptoton (L6): ridebis … rideas (Z. 2) Antithese und Parallelismus: non venabulum aut lancea, sed stilus et pugillares (Z. 5) Chiasmus: manus vacuas, plenas … ceras (Z. 6) Hendiadyoin (L6): agitatione motuque (Z. 8) Trikolon (L6): silvae et solitudo ipsumque illud silentium (Z. 8–9) Hyperbaton: magna … incitamenta (Z. 9–10) Metonymie (L6): Dianam … Minervam (Z. 12) • Kommentar und Stellungnahme Dass Plinius das Jagdtreiben anregend empfindet, obwohl er selbst gar nicht aktiv mitwirkt, ist nachvoll- ziehbar. Es bringt Abwechslung und macht ihn innerlich frei für seine Gedanken, die er dann schriftlich festhält. Das Jagen selbst ist nicht jedermanns Sache; eigene Meinung: Tierliebe vs. Nahrungserwerb, Lust am Töten vs. Regulierung eines gesunden Wildbestandes Lösungen zu: Wagenrennen in Rom (S. 48–49) Arbeitsaufgaben 1. Trenne … velocitate (Z. 7): velox (schnell) + Suffix -tas ( Eigenschaft ); clamitant (Z. 12) (L6): clamare (schreien) + Suffix -(i)tare ( Frequentativum/Intensivum ); insatiabiliter (Z. 15): Präfix in- (un-) + satiare (satt machen) + Suffix -bilis (-bar); otiosissimis (Z. 17): otium (Muße) + Suffix -osus (reich an) 2. Finde … Alliteration: nihil novum (Z. 4); semel spectasse sufficiat (Z. 5); cupere currentes (Z. 6): Anapher: nihil novum, nihil varium, nihil, quod (Z. 4–5); tanta gratia, tanta auctoritas (Z. 12); Antithese: apud vulgus, quod vilius tunica, sed apud quosdam graves homines (Z. 13–14); capio aliquam voluptatem, quod hac voluptate non capior (Z. 15–16); Asyndeton: currentes equos, insistentes … homines (Z. 6–7); equos illos, quos procul noscitant, quorum clamitant nomina (Z. 11–12); inani, frigida, assidua (Z. 14– 15); Chiasmus: velocitate equorum hominum arte (Z. 7–8); favent panno, pannum amant (Z. 9); capio … volupta- tem, … voluptate non capior (Z. 15–16); Parallelismus: currentes equos, insistentes curribus homines (Z. 6–7); Hendiadyoin (L6): studium favorque (Z. 10): Litotes (L6): ratio non nulla (Z. 8); Trikolon (L6): nihil novum, nihil varium, nihil, quod (Z. 4–5); inani, frigida, assidua (Z. 14–15) 3. Ergänze … Für Plinius bieten die Rennen überhaupt keinen Reiz. Plinius würde es verstehen, wenn es um die Schnelligkeit der Pferde oder die Geschicklichkeit der Wagenlenker ginge. 108 Ex libris, Latein – Trainingsband | Lösungen Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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