Ex libris Latein-Lektüre, Trainingsband

3. Ergänze … 19- jährig stellte ich auf eigenen Entschluss und eigene Kosten ein Heer auf die Beine, durch das ich den von der Parteienherrschaft bedrängten Staat befreite. Ich hatte nicht mehr Macht als die übrigen, die mir bei der Amtsverwaltung Kollegen waren. 4. Wähle … Res publica ne quid detrimenti caperet (Z. 6) heißt übersetzt: Damit der Staat keinen Schaden erleide, Lösungen zu: Für und Wider römischer Herrschaft (S. 40–45) Reproduktion, Transfer und Reflexion (Abschnitt I–III) • Zusammenfassung Abschnitt I: Die Römer sind ohne Begehrlichkeit (nulla cupidine) nach Gallien gekommen, weil die Gallier selbst, die untereinander zerstritten und von den Germanen bedrängt waren, sie gerufen haben. Mit großer Mühe haben die Römer gegen die Germanen (Kimbern, Teutonen, Ariovist) Krieg geführt. Am Rhein sind sie zum Schutz Galliens, das durch seinen Reichtum immer die beutegierigen Germanen anlockt. Der Ruf der Germanen nach Freiheit sei nichts als Propaganda und das Bemänteln eigener Machtgelüste. Abschnitt II: Erst die Römer haben den internen Streitereien ein Ende bereitet. Was sie jetzt verlangen, dient einzig der Friedenserhaltung. Armeen sichern den Frieden, Armeen kosten Geld (Sold), das Geld kommt von den eingetriebenen Steuern. Die Provinzbewohner haben dafür Anteil an allen den Segnungen des Imperiums („cetera in communi sita sunt“): Sie können Karriere bei Militär und in der Provinzialverwaltung machen. Selbst wenn es einmal schlechte Statthalter gibt, ist das nie von Dauer und daher erträglich. Die Alternative zur römischen Herrschaft ist Krieg aller Völker untereinander. • Vorwürfe des Calgacus Die Römer sind für Calgacus Räuber, die alles verwüsten und nie genug bekommen. Dabei kommt es ihnen nicht darauf an, ob ein Volk reich oder arm ist. Rauben, Morden und Plündern nennen sie Herrschaft, Verwüs- tung Frieden. Die Unterworfenen werden materiell durch Steuern und Abgaben und körperlich durch Frondienste ausgebeutet. • Stilmittel Anapher: Abschnitt II: Ipsi …, ipsi … (Z. 5–6); Abschnitt III: si …, si … (Z. 2); non oriens, non occidens (Z. 3); cotidie emit, cotidie pascit (Z. 9–10) Antithese: Abschnitt I: nulla cupidine, sed maioribus vestris invocantibus (Z. 2–3); relictis paludibus et solitudinibus suis fecundissimum hoc solum (Z. 10–10); Abschnitt III: terrae, mare (Z. 1–2); Abschnitt III: nata servituti mancipia … a dominis aluntur, Britannia servitutem suam … emit (Z. 8–9) Asyndeton: Abschnitt III: auferre, trucidare, rapere (Z. 4); Bona fortunaeque …, ager atque annus …, corpora ipsa ac manus … (Z. 6–6) Parallelismus: Abschnitt II: neque quies gentium sine armis neque arma sine stipendiis neque stipendia sine tributis (Z. 4); Ipsi … praesidetis, ipsi … regitis (Z. 5–6); Abschnitt III: si locuples hostis est, avari, si pauper, ambitiosi (Z. 2); Bona fortunaeque in tributum, ager atque annus in frumentum (Z. 6) Polisyndeton: Abschnitt II: neque … neque … neque … (Z. 3–4) Rhetorische Frage: Abschnitt II: quid aliud quam bella … existent? (Z. 11) Trikolon: Abschnitt I: Quot proeliis … quantis … laboribus quove eventu … (Z. 5–6); libido atque avaritia et mutandae sedis amor (Z. 9–10); Abschnitt II: neque quies gentium sine armis neque arma sine stipendiis neque stipendia sine tributis (Z. 3–4); Abschnitt III: auferre, trucidare, rapere (Z. 4) • Gegensatz Jemand der als Sklave geboren wird, wird üblicherweise einmal verkauft und dann von seinem Herrn ernährt, Britannien wird durch die Römer versklavt und muss dafür noch selbst (durch Steuern, Abgaben und Frondienste) zahlen. • Vergleich und Stellungnahme Cerealis betont, dass die Römer Frieden und Sicherheit bringen. Zuvor bekämpften sich die Gallier selbst oder wurden von den Germanen überfallen. „Freiheit“ ist nichts als ein Schlagwort der germanischen Unterdrü- cker. Die Friedenserhaltung hat freilich ihren Preis, der Schutz durch das römische Heer kostet etwas: Dazu dienen Steuern und Abgaben. Selbst verbrecherische Statthalter sind keine Übel von Dauer und gehen wie eine Naturkatastrophe vorüber. Ohne Rom herrschen dagegen Chaos und Anarchie. Calgacus wiederum betont den gnadenlosen Imperialis- mus Roms: Den Römern kommt es nur auf die Ausbeu- tung (in Form von Steuern und Arbeitsleistungen) an. Das Schlagwort, das sie dabei gebrauchen, ist Frieden. Römische Herrschaft ist demnach nichts anderes als die Versklavung der Welt. eigene Stellungnahme: Pro und Contra des römischen Imperialismus. Bemerkenswert ist jedenfalls, dass das Contra bei einem römischen Historiker auch zur Sprache kommt. Reproduktion, Transfer und Reflexion (Abschnitt IV–VI) • Beschreibung der Situation Römer und Germanen lagern einander gegenüber, getrennt durch den Fluss Weser. Arminius ersucht Germanicus darum, mit seinem Bruder Flavus, der im römischen Heer dient, sprechen zu können. Daraufhin 106 Ex libris, Latein – Trainingsband | Lösungen Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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