Ex libris Latein-Einstiegstexte

52 Fremde Kulturen  | Die keltischen Britannier Das römische Britannien Die Römer gelangten erstmals unter Caesar 55 und 54 v. Chr. nach Britannien. Zu einer wirklichen Eroberung kam es dabei nicht. Erst unter Kaiser Claudius wurde 43 n. Chr. der Süden römische Provinz. Der zweijährige Sohn des Kaisers erhielt den Namen Britannicus. Im Jahr 61 n. Chr. kam es aufgrund von Übergriffen der römischen Be- satzer zum Aufstand des Stammes der Ikener unter ihrer Königin Boudicca. Die Römer konnten unter Suetonius Paulinus die Ordnung wiederherstellen. Etwa 20 Jahre später eroberte Agricola, der Schwie- gervater des römischen Historikers Tacitus, den Norden der Insel. Unter Kaiser Hadrian wurde Südschottland wieder aufgegeben und die Provinz durch den Hadrianswall abgesichert (127 n. Chr.). Kaiser Antoninus Pius verlegte die Grenze zwar wieder nördlich, doch schon Ende des 2. Jahrhunderts wurde sie unter Kaiser Septimius Severus wieder nach Süden verlegt. Ab dem 4. Jahrhundert wurden die Zeiten immer unruhiger: Vom Norden her fielen häufig die schot- tischen Pikten ein, vom Kontinent her Germanen (Sachsen). Anfang des 5. Jahrhunderts räumten die Römer schließlich die Provinz. Caesar schildert weitere Eigenarten der Britannier: Ex his omnibus longe sunt humanissimi 1 , qui Cantium a incolunt, quae regio est maritima 2 omnis, neque multum a Gallica b differunt 3 consuetudine. Interiores 4 plerique frumenta non serunt 5 , sed lacte 6 et carne vivunt pellibusque 7 sunt vestiti. Omnes vero se Britanni vitro 8 inficiunt 8 , quod caeruleum 9 efficit colorem, atque hoc horridiores 10 sunt in pugna aspectu 10 ; capilloque 11 sunt promisso 11 atque omni parte corporis rasa 12 praeter caput et labrum 13 superius 13 . Uxores habent deni 14 duodenique 15 inter se communes et maxime fratres cum fratribus parentesque cum liberis; sed, qui sunt ex his nati, eorum habentur liberi, quo primum virgo quaeque 16 deducta est. Caesar, De bello Gallica 5,14 II 2 4 6 8 10  1 humanus, -a, -um: zivilisiert  2 maritimus, -a, -um: am Meer  3 differre, -fero: sich unter- scheiden  4 interior, -ius: weiter im Landesinneren  5 sérere 3: säen  6 lac, lactis n. : Milch  7 pellis, -is f. : Fell  8 infícere 3M vitro: mit Waid ( ein planzlicher Farbstoff ) färben  9 caeruleus, -a, -um: blau 10 horridus (-a, -um) aspectu: schrecklich anzusehen 11 capillus (-i m. ) promissus (-i): langes Haar 12 rasus, -a, -um: rasiert 13 labrum (-i n. ) superius (-ioris): Oberlippe 14 deni, -ae, -a: je zehn 15 duodeni, -ae, -a: je zwölf 16 quique: jeder Reproduktion, Transfer und Reflexion • Erkläre, wie sich die Bevölkerung an den Küsten von der im Landesinneren unterscheidet (R) . Zähle einige Besonderheiten britannischer Lebensweise auf. (R) • Recherchiere Genaueres über das römische Britannien und gestalte dazu ein Plakat. (T) • Überlege, in welcher Form sich sonderbare Verhaltensweisen bis heute auf den britischen Inseln erhalten haben.  (X) späte70erbis80er Jahre 50erbis70er Jahre 40erbis50er Jahre 40er Jahren.Chr. York London Hadrianswall Antoninuswall Newport Das römische Britannien a Cantium, -i n. : Cantium (= Kent) b Gallicus, -a, -um: gallisch Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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