Statistik F 136 hh234m Video Statistik Die Statistik in der Biologie Die heute gebräuchliche moderne Statistik entwickelte sich erst im 19. und 20. Jahrhundert, als sie zu einem sehr wichtigen Werkzeug vor allem in den Biowissenschaften wurde. So wichtig, dass man sogar einen eigenen Namen für das Messen und das Anwenden statistischer Methoden in der Biologie einführte – die „Biometrie“. Das wahrscheinlich älteste Forschungslabor für Landwirtschaft der Welt war die Rothamsted Experimental Station in England. Hier machten es sich die Statistiker in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zur Aufgabe, durch Experimente zu untersuchen, wie man zum Beispiel die Erträge von Saaten steigern kann, um bessere Ernten zu erzielen. Unter ihnen war einer der bedeutendsten Statistiker und Biometriker dieser Zeit, der Engländer Ronald Aylmer Fisher (1890 –1962). Sein Interesse galt nicht nur dem Ausmaß, mit dem bei derartigen Experimenten die Messwerte vom erwarteten bzw. mittleren Wert streuen. Viel mehr interessierte ihn, wie sich die Streuung verhält, wenn ein Experiment unter gleichen Voraussetzungen mehrmals wiederholt wird. Die auf ihn zurückgehende Untersuchungsmethode derartiger Abweichungen heißt „Varianzanalyse“. Dieses Verfahren ist bis heute eine der Grundlagen in der Statistik. Sir Ronald A. Fisher (1890 –1962) Untersuchungen zur Verbesserung des Ertrages von Weizenernten Eine von Fishers Forschungen betraf die Frage nach der Abhängigkeit der Ernteerträge von Wetterdaten, Bodenbeschaffenheit und der Verwendung von Düngemitteln. Dabei standen ihm Messdaten aus 66 Jahren zur Verfügung. Fisher erkannte, dass es wichtig war, bei der Beantwortung dieser Frage zwischen drei Einflussbereichen zu unterscheiden: 1) Die jährlichen Schwankungen, die fast ausschließlich auf meteorologischen Faktoren beruhen. 2) Die stetige Veränderung, die auf dem Abbau von Nährstoffen im Boden beruht. 3) Die langsame Variation, die aus kleinen unerwarteten Veränderungen besteht. Schätzfrage: Wie viel Tonnen Weizen werden pro Jahr in Österreich ungefähr geerntet? Die Lösung steht auf der nächsten Seite. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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