am Puls Biologie 8, Arbeitsheft

44 Biotechnologie und Gentechnik Die Nachricht, dass britische Wissenschafter und Wissenschafterinnen zu Forschungszwecken Embryonen aus menschlichem Erbgut und Eizellen von Kühen schaffen wollten, um auf diese Weise menschliche embryonale Stammzellen (Zellen von wenige Tage alten Embryonen, die sich unbegrenzt vermehren und alle Zelltypen des Körpers bilden können) zu gewinnen, sorgte weltweit für Aufsehen. Bisher wurden für die Gewinnung embryonaler Stammzellen wenige Tage alte menschliche Embryonen verwendet, die bei einer künstlichen Befruchtung der Frau nicht eingesetzt und von dieser der Forschung zur Verfügung ge- stellt wurden. Jetzt sollen menschliche embryonale Stammzellen dadurch gewonnen werden, dass ein mensch­ licher Zellkern in eine entkernte Kuheizelle übertragen wird. Ziel des britischen Forschungsteams ist es, Stamm­ zellen genetisch passend zu einem bestimmten Patienten oder einer Patientin zu erhalten, aus denen neue Körper- gewebe (zB Leber-, Herz-, Muskelzellen) gezüchtet werden können. Dann ließe sich das Gewebe problemlos transplantieren. Darüber hinaus könnten solche Stammzellen mit dem genetischen Material von derzeit unheilbar kranken Menschen gezüchtet werden. Diese Zellen könnten dann wiederum der Erforschung der genetischen und biologischen Umstände der Erkrankung im Labor dienen. Abb. 58: Herstellung einer Mensch-Kuh-Hybrid-Zelle Skizziere die Herstellung einer Mensch-Kuh-Hybrid-Zelle und beschreibe das Vorgehen. Auf diese Weise entstehen embryonale Stammzellen, die zu 99,9% menschlich sind. Die restlichen 0,1% sind auf Mitochondrien in der entkernten Eizelle der Kuh zurückzuführen, die ebenfalls Erbgut enthalten. Nenne mögliche Argumente für und gegen diese Methode der Stammzellgewinnung aus ethischer Sicht. Inzwischen werden in der Stammzellforschung auch Mensch-Schwein-Hybride und Mensch-Schaf-Hybride untersucht. In Großbritannien ist solche Forschung zugelassen, in den meisten anderen Ländern der Welt nicht. Argumentiere, welche Konsequenzen und Schwierigkeiten sich im internationalen Wissen- schaftsbetrieb ergeben, wenn die rechtlichen Voraussetzungen national unterschiedlich geregelt sind. W 1  S 2  S 3  Mischwesen aus Mensch und Tier? Platz für deine Skizze: Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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